von Lars Hilsmann
Ich bin Baujahr 1995 und gehöre damit gerade noch zur Generation Y. Deswegen zähle ich mich auch zur Generation beziehungsfähig. Ich habe schon immer nach der großen Liebe gestrebt, was schon in der Jugend angefangen hat. Meine ganze Jugend bin ich eigentlich nur einem Mädchen hinterhergelaufen, habe ihr allerdings nie gesagt, dass ich sie liebe. Heute weiß sie, dass sie meine Jugendliebe war, aber das hat mir natürlich auch nichts gebracht. Dadurch habe ich gelernt, dass man nur das bereut, was man nicht gemacht hat.
Erst meine erste Freundin hat mich von ihr weggebracht. Das Kennenlernen war wie im Bilderbuch und ich habe mich Hals über Kopf verliebt. Ich war sehr glücklich und habe immer nach so einer Beziehung gestrebt, allerdings habe ich mich in meiner Jugend durch Sport von dem Schmerz abgelenkt. Bedeutet, dass ich fast jeden Tag Sport gemacht habe und so nicht genug Zeit für die Beziehung hatte. Es war halt auch meine erste Beziehung und ich wusste gar nicht, wie das geht. Trotzdem war es für mich für die Ewigkeit, nur nicht für sie. Nach der Trennung bin ich ein tiefes Loch gefallen und habe zum Beispiel Weihnachten auch alleine verbracht. Dadurch habe ich gelernt, besser mit meiner Freundin umzugehen.
Es verging eine ganze Zeit, bis ich überhaupt wieder eine Freundin wollte. Auf jeden Fall wollte ich diesen Schmerz nicht mehr. Bei einem Geburtstag habe ich dann meine zweite Freundin kennengelernt und die Beziehung hielt auch 2 ½ Jahre. Dann wollte sie für’s Studium umziehen und für mich war klar, dass ich mitgehe. Ich habe schon immer alles für die Liebe gemacht, doch sie hat mich einen Monat vor dem Umzug verlassen. Nun war ich alleine in einer unbekannten Stadt. Dadurch habe ich gelernt, nicht mehr alles für die Liebe zu machen.
Ich war schon kurz davor, wieder in meine Heimat zu gehen, bis ich dann meine jetzige Frau kennengelernt habe. Vielleicht musste das alles passieren, damit ich weiß, was ich will und was nicht. Es ist schön, wenn die erste Liebe für immer bleibt, aber das passiert in den seltensten Fällen. Natürlich hätte ich mir gerne den ein oder anderen Schmerz erspart, aber ich bin zufrieden mit meinem Leben. Man muss sich immer vor Augen führen, dass es auch schlechter hätte laufen können. Ich habe jetzt eine Tochter, die ich immer haben wollte und eine Frau an meiner Seite, die mich über alles liebt und ich sie.
© Lars Hilsmann 2023-11-21