Ich klopfe gerne Sprüche, aber am liebsten in die Schreibmaschine. Ich sammle sie seit vielen Jahren. Wie z.B. den Tuareg-Satz: Geh dir selbst voran, wie das Kamel seiner Karawane.
Ich nehme das zum Anlass, meine Schatzkiste wieder einmal zu öffnen und euch hineinschauen zu lassen. Ob das jetzt als Geschichte durchgeht, weiß ich nicht. Aber es sind Worte und Sätze, die mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin. Vielleicht gilt das ja auch. Am Anfang etwas von mir: Manchmal red ich mit mir selber und dann müssen wir beide lachen. Ich bremse auch für Männer. Ich fordere Freilandhaltung auch für Menschen…
Aber es wird auch witzig, ernst, gescheit und blöd, die ganze Bandbreite. Ich zitiere heute lediglich Männer. Die haben‘s nicht leicht zur Zeit. Dem trage ich hiemit Rechnung. Frauen und Fußballer kriegen eine eigene Schtory. Ich beginne mit Joseph Brodsky, vom Schicksal aus Leningrad nach New York ausgebürgerter Literatur-Nobelpreisträger 1987. In seinem Buch über Venedig „Ufer der Verlorenen“ schreibt er: Venedig ist wie Greta Garbo, wenn sie schwimmt. Mein Gott, solche Sätze dürfen doch nicht einfach verschwinden, wenn man einen Buchdeckel zuklappt!
Hemingway hat gesagt: Die drei schönsten Dinge für mich sind rothaarige Frauen, ein Haus am Meer und Fischen in der Salza. Ja, tatsächlich, er meinte die obersteirische Salza, an deren smaragdgrünen Gestaden ich 1983 eine flüchtige Paddelbekanntschaft gemacht habe. Falco in einem Interview 1989 hingegen meint: Wir müssen immer am Zahn der Zeit sein. Loriot erkannte schon vor vielen Jahren: Frauen sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken.
Karl Habsburg, selbstkritisch ois wia, sagte einmal: Natürlich ist auch bei uns nicht alles optimal gelaufen. Genialer Satz. Ich glaube, er meinte seinen (Ur?)-Opa und den 1. Weltkrieg. Is ja auch dumm gelaufen. Wer würde ihm da nicht zustimmen? Chris Howland wiederum, der alte Schluckspecht, in einem „Winnetou“, mit erhobenem Zeigefinger zu einem Bösewicht: Nach Fletcher sollte man nur Milch und Mineralwasser…Der Böse unterbricht: Nach Fletcher trinken wir ein andermal. Schauspielkollege Peter Ustinov gestand Defizite bei „Wetten, dass…“: Auf die Frage: Gibt es eigentlich etwas, das Sie nicht können ? Ja. Die Schirurgie. Isch bin einen sähr schläschten Herztransplantat.
Er war Jurist und auch sonst von mäßigem Verstande. Sagte Ludwig Thoma. Ich würd mich das nie trauen. Picasso, auch frech: Ich bin nur ein Spaßmacher, der seine Zeit verstanden hat und alles, was er konnte, herausgeholt hat aus der Dummheit, der Lüsternheit und Eitelkeit seiner Zeitgenossen. Dagegen Rilke, feinfühlig: Nicht auf den Lippen darf dein Leben münden.
Zuletzt noch ein Zitat aus einer wissenschaftlichen Studie, über die die Frauenzeitschrift „Brigitte“ dankenswerter- & auszugsweise berichtete: Das Gehirn der Frau ist nicht nur kleiner und leichter als jenes des Mannes, es hat auch mehr Falten.
Ich glaub, das war jetzt schon wichtig.
© 2020-08-17