Geschichten aus Winterthur

Eigentlich bin ich keine große Kirchengängerin. Wenn auch mein Vater Theologe ist, schliefen wir sonntags lieber aus, als im Gottesdienst zu sitzen.

Am Jahrzeit meines Großvaters, willigte ich aber ein, meine Mutter in die Kirche zu begleiten. (Nur kurz zum Erklären: Am Jahrzeit gedenken wir Katholiken dem Todestag einer geliebten Person.)

Seit Covid steht in der Kirche, neben dem Weihwasser auch ein Händedesinfektionsmittel-Dispenser. Das ist so ein tolles Gerät, das dir mit Sensor einen Klecks Desinfektionsmittel in die Hände tropft.

Für einige Zeit lief es gut mit dem Dispenser: Die Leute kamen herein und desinfizierten sich zuerst die Hände, bevor sie ihre Finger ins Weihwasser tunkten. Dann aber tat die Kirchgemeinde etwas, dass alle verwirrte.

Offenbar ein Fan von dem automatischen Händedesinfektionsmittel-Dispenser, legten sie sich einen automatischen Weihwasser-Dispenser zu. Also das gleiche Prinzip wie der Händedesinfektionsmittel-Dispenser, aber einfach mit Weihwasser.

Und ja …

Ich schmierte mir das Desinfektionsmittel auf die Stirn und wusch meine Hände mit dem Weihwasser.