von Marcel Becker
„Was ist deine Geschichte?“, fragte er mich.
Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, während ich überlegte.
„Welche Art von Kunst gefällt dir am liebsten?“, erwiderte ich.
„Ich kommuniziere durch Tanz“, sagte er.
Er sprach mit mir ĂĽber seine Vergangenheit und seine Zukunft.
Ich stellte mir vor, wie wir diese teilten. Hoffnungsvoll schweift meine Sicht ĂĽber sein Gesicht, bis unsere Blicke sich treffen.
„Welche Farbe haben deine Augen?“
„FĂĽr welche Kunstform funkelst du?“
Ich erzähle ihm von meiner Vergangenheit und meiner Zukunft als Malerin. Dennoch hatte ich nach einer halben Stunde warmen Gesprächs mit diesem fremden Fragensteller noch kein genaues Bild von ihm vor Augen.
„Wie schön du bist“. Seine erste Aussage.
„Wann bist du wieder hier?“
Meine Zunge befeuchtete meine Lippen.
Er unterwarf mich seines Blickes.
Ich wiederholte mich. Hatte er mich nicht verstanden?
Ein Lächeln umspielte seine Lippen, während er die Karte des Cafés in die Hand nahm.
„Ich bin jetzt noch ein bisschen hier und frĂĽhstĂĽcke. Möchtest du dich dazu setzen?“
„Beantworte mir dies: Was suchst du aktuell im Leben?“
„Nimmst du gerne oder liegt dir das Geben?”
“Ich würde so gerne noch so viel erleben.”
„Kann ein Herz einen Sprung machen und nicht fallen, sondern schweben?“
Sein Blick lag schwer in der Luft und erfĂĽllte sie mit einer spĂĽrbaren, elektrisierenden Anspannung.
„WofĂĽr brennst du am meisten?“Â
“Wonach suchst du, was du niemals finden möchtest?“
“Hast du Liebe gelebt und bekommen und ist sie dir genommen worden?“
„Wurdest du damit gefĂĽttert oder hast du nur die Ăśberbleibsel bekommen?“
© Marcel Becker 2025-01-12