von Marcel Becker
“Liebe geben fällt mir leicht, Liebe anzunehmen ist das Messer, dessen Klinge ich immer wieder geschmeckt habe.”
„Ich kann dir das entweder beantworten, oder wir treffen uns noch einmal und du sagst mir, was dich zu solchen Fragen inspiriert.“
„Es warst du“, sagte er.
„Es war dein Gesicht, als du hier am Fenster entlang gelaufen kamst und ich meinen Blick nicht von dir nehmen konnte.
Als du Platz genommen und unsere Augen sich das erste Mal gekreuzt haben.
Ich musste deine Stimme hören und würde das auch gerne bei weiteren Treffen mit dir erneut tun.
Daher stelle ich dir so viele Fragen.“
Mein Kopf wurde schwerer und ich sah ihn mir von der Seite an. Ich mochte seine Art zu reden und fĂĽhlte mich warm in seinen Augen.
„Kommst du aus dieser Stadt?“ fragte ich ihn.
Wir sprachen den gesamten Vormittag und nichts hätte mich von seinen Lippen fernhalten können. Ich zeigte ihm den nahe gelegenen Park mit Blumenwiesen und einem See in der Mitte. Es war Dienstag. Als wir uns verabschiedeten, war mein Körper mit einer frischen Wärme erfüllt. Wir hatten uns für Freitag erneut verabredet. Er sollte meinen Kopf für die nächsten 3 Tage nicht mehr verlassen und danach von seinem neuen Eindruck auf mich entthront werden.
„Was ist deine Geschichte?“ Ich musste Sie fragen. Die Art, wie ihre Aura auf mich wirkte, war zu besonders, als es bei ein paar vollen Blicken und kurzen Lächeleien zu belassen. Ich musste ihre Stimme hören.
„Welche Art von Kunst gefällt dir am liebsten?“
Gegenfrage. Sie war das, was ich suchte und niemals finden wollte, aus Angst es dann zu verlieren.
© Marcel Becker 2025-01-12