Gewalt ist keine Liebe

Wo »Liebe« ist, dort gibt es keinen Platz für Gewalt. Eine Beziehung, die Gewalt als „Lösungsansatz“ in Betracht zieht statt die »Kommunikation« zu wählen, beschreibt ein toxisches Umfeld, dem sich eine Person unterwirft. Beziehungstaten sind meist sogenannte Verbindungstaten. »Täter« und »Opfer« kennen sich und stehen in einer Verbindung zueinander. In Partnerschaften sind die Verbindungen zwischen zwei Menschen meist stärker als bei Freundschaften oder kollegialen Beziehungen und aus diesem Grund ist hier die Gewaltbereitschaft höher. Ella kannte Gewalt überwiegend in Form von psychischer Gewalt aus gesellschaftlichen oder familiären Motiven heraus.

Ihre Kindheit war geprägt von einem autoritären Erziehungsstil ihrer Eltern, die ohnehin alles dafür getan und gegeben haben Ella und ihren Geschwistern eine sorgenfreie und schöne Kindheit zu ermöglichen. Die Vermögens- und Wohnverhältnisse waren eher der mittleren Schicht zuzuordnen. Ella war ein Gartenkind. Sie verbrachte lieber Zeit im Freien, an Flüssen und Bächen, großen Wiesen und Tierherden, aber wusste auch das häusliche Spielen für sich zu nutzen. Dennoch war die Erziehung von Gewalt geprägt. Und diese Gewalt äußerte sich im Kindergarten zunehmend als eine Form der Hyperaktivität und zunehmender Gewaltbereitschaft in Konfliktsituationen, auch unterhalb der Geschwister. Während ihrer Schulzeit war Mobbing ein ständiger Begleiter von Ella. Sie wurde wegen der Kleidung, dem Aussehen oder ihrer Stimme von anderen Mitschülern aufgezogen und auch Zuhause von ihren Geschwistern immer wieder gemeinschaftlicher psychischer Gewalt ausgesetzt.

Diese Erfahrungswerte veränderten ihre Persönlichkeit, teils ins Positive und teils ins Negative. Die Konsequenz aus psychischer Gewalt nagte an ihr und zeigt sich etwa durch eine strengere Haltung in zwischenmenschlichen Beziehungen. Das Verhältnis zu ihrer Familie wurde zunehmend schlechter und distanzierter. Sie wurde allgemein misstrauischer und kälter, aber lebte und liebte ehrlich. In der Liebe auf der Suche nach Zuflucht wurde ihre Gutmütigkeit ausgenutzt und sie als Mensch oft benutzt. Sie hinterfragte sich deshalb ständig.

Gewalt ist keine Liebe, sondern ein schweres Päckchen, das wir nur schwer ablegen können, wenn wir nicht lernen die Vergangenheit loszulassen und Vergangenes zu verarbeiten.

Liebe ist,

• an erster Stelle, die Liebe zu sich selbst.
• ankommen und angenommen zu werden.
• die Bekenntnis zu seinem Körper.
• wenn man sich an den kleinen Dingen des Lebens erfreut.
• glücklich zu sein, ohne nachzudenken.
• indem man sich entscheidet sein Leben mit jemanden zu teilen, der uns bedingungslos liebt.
• jemandem zu verzeihen, der uns sehr stark verletzt hat.