Das Wetter ist perfekt. Nicht zu heiß und nicht zu kalt. Wind, Wetter und Wellen geben ein kongeniales Trio. So lässt es sich leben.
Wir waten hinaus ins Meer und schwimmen durch Strömungen, die uns mitzureißen drohen und uns an einer gänzlich anderen Stelle wieder ausspucken. Aber egal. Wir haben Zeit und finden immer zurück zu unserem Heimathafen, oder besser gesagt zu unserem Heimathotel unter Pinien.
„Ich will noch einen Burggraben bauen. Und einen Turm in der Mitte“, beschließt mein Jüngster. Und so setze ich mich in den Sand am Strand von Caorle, vergrabe meine Füße und lasse mich von den Wellen umspülen, während Junior seine Sandfantasien baut.Ehemann und Maxijunior sind schon Richtung Bar verschwunden.
Die Meeresbrise umspielt meine Nase. Ich atme tief ein. Und aus. Und beginne zu genießen. „Es gibt nichts zu tun“, höre ich meine Meditationsapp im Gedanken sagen. Ja genau, es gibt nichts zu tun, erinnere ich mich und versuche zur Ruhe zu kommen. Nur die Wellen, der Wind und ich selbst.
Es gibt nichts zu tun….
Außer vielleicht darüber nachzudenken, was ich heute Abend essen werde. Das leckere Risotto mit Gamberi? Oder doch lieber den Branzino in der Salzkruste? So überlege ich hin und her und habe endlich wieder ein Thema gefunden, über das ich mir Gedanken machen kann, die so schnell schweifen, wie die Wellen im Meer branden.
Der Geist findet immer etwas, worüber er sich sorgen kann, oder brütet über eine Entscheidung, die es zu treffen gilt. Es scheint, als sei es egal, ob Urlaub oder Arbeit, Freizeit oder Stress. Einfach so abschalten ist schwer. Das Glücklichsein will gelernt sein.
Ich jedenfalls trete meinen Weg zurück an, durch den warmen Sand watend, in Erwartung eines kühlen Getränks.
Golden glänzend in der Sonne….
Ganz gewiss.
Auf mich wartet.
Darauf ist Verlass.
Ein Aperol Spritz.
© Ursula Meiser-Meindl 2021-09-21