GLÜCKLICH UND ZUFRIEDEN

Margaretha Husek

von Margaretha Husek

Story

Glück ist meist etwas Kurzzeitiges, ein Moment. Genauso schnell vergänglich wie der Höhepunkt beim Sex. Da ist das Streben nach Zufriedenheit im Leben wohl fast wichtiger. Für ein glückliches Leben genügt es lediglich, die Unglücksfaktoren konsequent zu vermeiden, so gut es eben geht.

Es ist Glück, in Österreich geboren zu sein, genauso wie man das Glück hat, in einem fremden Land als Kind reicher Eltern geboren oder mit Talenten gesegnet zu sein.

Glücklich bin ich dann, wenn ich zufrieden bin mit dem, was ich habe und nicht nach dem strebe, was ich nicht habe. Das wäre für mich die Definition der Zufriedenheit und des inneren Glückes. Mich machen viele kleine Dinge glücklich. Ich freue mich, wenn der Tag sonnig beginnt und wenn mir ein gutes Essen gelingt. Ich bin dankbar, dass ich gesund bin und keine gravierenden gesundheitlichen Probleme habe.

Es gibt sehr viele Dinge, über die ich mich freuen kann und wenn der Taillenbund wieder passt. Da mache ich einen Freudensprung. Je älter ich werde, umso mehr zählen Dinge, die ich früher nicht mal beachtet habe, weil sie scheinbar selbstverständlich waren. Jetzt im reiferen Jahren habe ich Vergleichswerte. Heute weiß ich, wie sich Krankheit, Schmerzen, Verlust und Trauer anfühlen. Ich bin zufrieden, mich bewegen zu können, keine Schmerzen zu haben, nicht einsam zu sein, sondern Freunde und Wanderkollegen zu haben und ihnen auch kleine Komplimente mache. Ich bin selig, nicht mehr automatisch mit dem Wecker um fünf in der Früh wach werden zu müssen, sondern ausschlafen zu können, bis ich von selbst aufwache, weil Körper, Psyche und Geist Ruhe geben. Und ich genieße die Stille am frühen Morgen, die Ruhe, um diese Zeit und die Freiheit über den Ablauf des Tages entscheiden zu können.

Jedoch, die derzeitige Klimathematik kann oft furchtbar aussichtslos wirken. Dabei ist mir wichtig, auch die positiven Entwicklungen im Blick zu behalten, um Hoffnung zu bewahren. Diese völlig apokalyptischen Dinge geschehen schon. Das führt dazu, auf die wesentlichen Dinge zu achten. Ich versuche auf meine Weise mit der noch nie da gewesenen Situation umzugehen. Manchmal hilft mir dabei ein Stück Schokolade. Was bleibt mir auch sonst?

Es macht mich glücklich, meinen Sohn zu sehen, es macht mich glücklich, dass ich Zeit für ihn habe, es macht mich glücklich, dass ich für ihn da sein kann. Da werden Endorphine ausgeschüttet.

Und ich bin motiviert, meine persönlichen Glückssteine aufzusammeln, weil Glück ist das Sahnehäubchen auf der Zufriedenheit.

Foto: pixabay

© Margaretha Husek 2022-08-03

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