Als ich meine Augen öffne, sehe ich diese blauen Augen, die mich in den letzten Stunden verfolgt haben. Sie sehen mich an und kommen immer näher. “Du bist wach?”, flüstert die Stimme zärtlich. Ich bleibe liegen, denn mein Herz fühlt sich an als springt es mir gleich aus der Brust. “Ich weiß du möchtest mich sehen, du möchtest mich kennenlernen und ich weiß das dein Herz dir sagt, dass du mich mehr magst als du es dir eingestehen willst.”, sein Flüstern wurde immer sanfter und ich merke wie seine Augen vor mir langsam verschwimmen und ich wurde wach.
Ich reibe mir die Augen und rufe mir meinen Traum in Erinnerung. Wieso habe ich von ihm geträumt? Wieso ist er jetzt auch noch dort, wo ich mich wohlfühle?
Ich ziehe mir meine Schuhe an und gehe nach draußen, ich gehe in den Park in der Hoffnung das ich Mike sehe und ich mir sagen kann das dieser Traum nichts bedeutet. Denn das tut er nicht, er bedeutet mir nichts! Ich gehe immer weiter in den Park hinein bis ich diese vertrauten blauen Augen sehe, Mike steht dort und lehnt sich an einen Baum. Hat er etwa auf mich gewartet? Wusste er von meinem Traum? Das bilde ich mir ein, ich weiß, dass er von alldem nichts wissen konnte, doch diese Augen blicken durch mich durch sie blicken direkt in mein Herz das noch immer wie Wild schlägt. Ich gehe auf ihn zu und frage ihn plötzlich: “na bist du stolz drauf in meinen Träumen zu erscheinen und mich zu quälen?”, Moment warum hab ich das gerade gesagt? Ein Lächeln umspielt sein Gesicht, doch als er gerade antworten wollte sage ich schnell: “weißt du eigentlich was du mit diesem Lächeln alles anrichten kannst? Wie viele Herzen du damit quälen kannst?” er antwortet nicht, sondern schaut mich verzweifelt an. Nach einem kurzen Moment antwortet er dann leise: “es tut mir leid, wenn ich dir deine Träume versaue, aber du bist auch schon seit einer Ewigkeit in meinen. Du raubst mir nachts mehr Schlaf als du vielleicht glaubst.” Ich bin überwältigt was will er mir damit denn jetzt sagen? Wir kennen uns doch erst seit ein paar Stunden. “Hör zu Joan, du bist in der gleichen Schule wie ich. Ich sehe dich jeden Tag in der Bücherei und ich weiß wie fleißig du lernst. Ich wollte dir nicht zu nahe treten und dir sagen, dass ich dich kenne, ich dachte einfach wir könnten uns hier kennenlernen außerhalb der Schule.” Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll, doch dann sage ich etwas, was ich bestimmt bereue: “Ich weiß nicht, warum ich dich in der Schule noch nie gesehen habe, aber wenn du immer noch möchtest, dann möchte ich dich auch gerne näher kennenlernen.” er nickt und sein Lächeln wird auch wieder breiter, dann hält er mir die Hand hin und sagt: “Hallo, ich bin Mike und hab dich schon häufiger in der Schule gesehen, darf ich dich vielleicht begleiten, wenn du mit Terry spazieren gehst?” Ich lächle, gebe ihm die Hand und nicke. Wer weiß vielleicht wird es ja doch nicht so schlimm, denn immerhin gehen wir auf dieselbe Schule. “Ich muss los, Terry wartet!“ Ich drehe mich um und gehe mit einem Lächeln nach Hause.
© Jo-lina Schreiber 2021-02-19