Gönn auch Du Dir eine Auszeit!

Daniela Reinelt

von Daniela Reinelt

Story

Tja wie ist das denn im täglichen Leben? Gönnen wir uns täglich Auszeiten, wo wir vielleicht mal in den Pausen an die frische Luft gehen und ein paar Atemübungen machen? Oder einfach einmal nichts tun? Wir vergessen das bzw. uns gerne.

Ich kannte eine junge Frau, Mitte 30, sie saß schon in gewisser Weise in einem Hamsterlaufrad. Sie stand kurz davor in Hartz 4 abzurutschen, d. h. sie stand unter massivem Druck. Sie hatte zwei Kinder – damals 2 und 7 Jahre und ihr Mann war ebenso wie sie auch berufstätig. Sie arbeitete auf 450 €-Basis und hoffte eine Festeinstellung zu bekommen, damit sie von der Agentur für Arbeit wegkommt. Aber so einfach, wie sie sich das vorstellte, ist das in unserer heutigen Zeit leider nicht.

Eines Tages erkrankte sie an einem ganz banalen Husten (so schien es jedenfalls). Nach Aufforderung zum Arzt zu gehen, winkte sie nur ab und meinte, sie müsse arbeiten und ihre drei Kinder versorgen. Gut und schön – was macht man mit Arbeit und Familie, wenn man wirklich richtig auf der Nase liegt? Diese Frage hatte sie ebenfalls ignoriert. Das ging so ca. 3 Wochen. Eines Tages konnte sie gar nicht mehr. Und endlich konnte ich sie überzeugen zum Arzt zu gehen. Das Ergebnis war: 1 Stunde an einem Tropf angehängt zu sein, eine Spritze zu bekommen, krankgeschrieben zu werden und täglich zur Inhalation in die Arztpraxis zu fahren. War es das, was sie wirklich wollte? Das war aber noch nicht alles. Sie musste zum Lungenröntgen und da stellte sich heraus, dass sie eine Lungenentzündung hatte. Seitens des Arztes sollte sie sofort ins Krankenhaus. Das wiederum lehnte sie ab, da sie Familie habe. Mit anderen Worten – mein Hamsterrad ist mir wichtiger als meine Gesundheit und die Verantwortung meiner Familie gegenüber. Das klingt zwar etwas hart – es ist aber die Realität. Die Sichtweise ist hier entscheidend. Ist das Glas halb voll oder halb leer. In gewissem Sinne entscheiden wir doch häufig ähnlich. Und meistens sind wir uns dessen nicht einmal bewusst. Wollen wir doch mal ganz ehrlich sein. Die Angst den Arbeitsplatz zu verlieren, in Harzt 4 abzurutschen, die Angst daheim nicht mehr funktionieren zu können, begleitet uns doch alle. Wir wollen für alle nur das Beste und vergessen dabei uns selbst.

Es gibt Mittel und Wege, alle Aufgaben, die erledigt werden mĂĽssen, so zu organisieren, dass sie nicht in krankmachendem Stress enden.

Hast Du Deine Suppe versalzen, kannst Du sie nicht mehr verzehren. Ist das Leben versalzen, kannst Du es nicht mehr genieĂźen.

Nicht auf jeder Arbeit ist es möglich einen Kurzschlaf zu machen. Wer es aber kann, sollte es mal so machen wie das Kätzchen auf dem Foto. Ich setze mich auf einen Sessel bequem hin und nehme in eine Hand einen Schlüsselbund. Den Arm lasse ich herunterhängen. In dem Moment, wo ich einschlafen möchte, fällt der Schlüsselbund herunter und ich bin wieder wach. Ein bisschen räkeln und strecken und es kann weiter gehen. Kleine Übung, große Wirkung. Es gibt viele Möglichkeiten, um kurz zu entspannen.

© Daniela Reinelt 2020-01-28

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