von Günter Zimmel
Der Name Grenadiermarsch stammt aus dem Militär der K&K-Zeit und war schon damals ein „Reste-Essen“. Auch heute noch wird das Gericht öfter mal gemacht, weil vom Vortag jede Menge gekochte Kartoffeln übrig geblieben sind oder ein Berg gekochter Nudel. Für mein Kind aber bereiten wir alles frisch zu. Für meine Tochter nur das Beste!
Dazu kochen wir zwei bis drei mittelgroße, vorwiegend festkochende oder speckige Kartoffeln gar. Danach schälen und für die weitere Bearbeitung bereitstellen. Auch brauchen wir im Vorfeld in Etwa die gleiche Menge gekochte Nudeln. Nehmt dafür bitte, was Ihr wollt: Spiralen, Hörnchen, Fleckerl oder anderes. Und wir brauchen für das Gericht auch was Deftiges. Zum Beispiel Kochschinken, Geselchtes oder Braunschweiger. Lasst Euch von mir gerne inspirieren, aber selber was einfallen.
Jetzt geht es zur Sache. Ich schäle zwei mittelgroße Zwiebeln und schneide sie fein würfelig. In einem Topf nicht zu wenig Olivenöl erhitzen und die Zwiebeln darin goldbraun anrösten. Jetzt den würfelig geschnittenen Kochschinken oder die würfelig geschnittene Wurst dazu geben und anschwitzen. Die grob würfelig geschnittenen Kartoffeln und die Nudeln unterrühren und auf kleinerer Flamme vorsichtig sehr warm werden lassen. Ich würze auch dieses Gericht gerne mediterran mit Salz, Pfeffer, Majoran und Thymian. Aber seit mutig und versucht wieder was Eigenes. Mit Gewürzen kann man auch hier viel verändern.
Meine Tochter hatte immer schon eine Affinität zu Rahmgurkensalat. Genau so wie ich. Jetzt gibt es da aber in der Zubereitung winzig kleine Unterschiede, minimalistische Abweichungen, die aber im Resultat ein sehr großes Ausmaß erreichen. Natürlich glaubt mir das wieder mal niemand. Deswegen zur Abwechslung mein Tipp: Probiert es selbst aus. Ihr werdet überrascht sein. Versprochen.
Wie Ihr die Salatgurke schält, bleibt Euch überlassen. Der Eine schält sie überhaupt nicht, der Andere macht sie total nackig. Bei mir bleiben zwischendurcheinige Schälersttreifen stehen. Also weiß, grün, weiß, grün und so weiter. Dann in Scheiben in eine Schüssel reiben. Je nachdem, wie ich Lust habe, sind die Scheiben einmal etwas dicker und dann wieder hauchdünn. Das spielt für das Essgefühl eine gewichtige Rolle. Die Gurke anschließend nicht zu knapp salzen und dreißig Minuten stehen lassen. Das Salz entzieht in dieser Zeit der Gurke das Wasser. Danach die Gurken ausdrücken und das Wasser abgiessen. Ich würze dann das Gemüse mit etwas Pfeffer, sehr viel Dill und viel gepresstem Knoblauch. Es gibt jetzt aber viele Menschen, die nur sehr zaghaft mit Dill umgehen möchten und Menschen, die Knoblauch nicht gut vertragen. Daher werden unterschiedliche Personen Salate mit sehr unterschiedlichen Geschmäckern produzieren. Was aber bei allen gleich bleibt ist der Becher Sauerrahm, der jetzt noch unter die Gurke gemischt werden muss. Anschließend ein letztes Mal abschmecken und mit dem Grenadiermarsch servieren.
© Günter Zimmel 2021-08-05