Grenze Ecuador – Peru

Pocahontas

von Pocahontas

Story

Es gibt drei Möglichkeiten um von Ecuador nach Peru zu reisen. Einer dieser Grenzübergänge heißt La Balsa und liegt südlich von Vilcabamba, einem wunderschönen Ort im Süden Ecuadors.

Dieser ist besonders abenteuerlich und wenig frequentiert. Durch schlechte Straßenverhältnisse, steilabfallende, ungesicherte Hänge direkt am Straßenrand und oftmaliges Umsteigen muss man mit 2 Tagen Reise von Vilcabamba nach Chachapoyas, einer kleinen Stadt im Norden Perus, rechnen.

Gemeinsam mit 3 Deutschen, Ellen, Sören und Fynn, die ich in Vilcabamba kennengelernt habe, machte ich mich auf den Weg Richtung Süden nach Peru.

Wunderschöne Landschaften, abenteuerliche Straßen und eine verschlafene Grenze machen das Unternehmen zu einem besonderen Erlebnis.

Die Grenze ist ein Fluss und man muss die Brücke zu Fuß überqueren. Auf beiden Seiten, ecuadorianisch sowie peruanisch, mussten wir auf die Grenzbeamten warten, um Ein- bzw. Ausreisestempel zu bekommen. Sie machten gerade Mittagspause. Hier ticken die Uhren noch anders. Wir waren weit und breit die einzigen, die diese Grenze überquerten. Wahrscheinlich für viele doch zu abenteuerlich und umständlich.

Auf der peruanischen Seite nahmen wir uns gemeinsam ein Taxi, da hier keine andere Möglichkeit besteht weiterzukommen. Die Fahrt dauerte ca. 1 Stunde und verzögerte sich etwas, da der Taxifahrer ständig telefonierte. Lauthals unterhielt er sich auf Spanisch (was sonst in Südamerika ;-)), stoppte immer wieder das Auto mitten auf der Straße. Uns wurde langsam mulmig zu Mute, da wir nicht recht verstanden worüber er redete und vor allem mit wem. Man hat schon so viele Schauergeschichten von Raubüberfällen gehört. Heimlich fing ich an mein Bargeld, Kreditkarte und Bankomatkarte an meinem Körper zu verstecken. Wie einfallsreich man wird, Socken und BH eignen sich besonders gut als Versteck. Nur für den Fall der Fälle, man weiß ja nie. Zu unserem Glück wurden wir nicht in einen Hinterhalt gelockt und kamen heil und unversehrt in Chachapoyas an.

Obwohl die Anreise zwei Tage in Anspruch nahm und wir froh waren, als wir im Norden Perus ankamen, hat es sich auf jeden Fall gelohnt diese Route zu nehmen.

Am Abend saßen wir bei einem Cerveza zusammen und ließen die ganze Fahrt Revue passieren. Wir scherzten, wahrscheinlich unterhielt sich der Taxifahrer mit seiner Frau und diskutierte nach feuriger südamerikanischer Art, wer dran war mit Müll raustragen.

© Pocahontas 2021-03-05

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