Schneewittchen, als es schöner war
als die neue Stiefmama,
wurde es von ihr verbannt
aus dem Schloss und aus dem Land.
Der Spiegel dieser bösen Frau
konnte sprechen und war schlau,
er verriet, was die nicht sah –
etwas Schreckliches geschah.
Schneewittchen – über alle Berge
traf inzwischen sieben Zwerge,
die ihr halfen auf der Flucht,
denn vom Jäger ward`s gesucht.
„Spieglein, Spieglein an der Wand,
bin ich die Schönste hier im Land?
Sag, dass ich die Schönste bin!“
Hier sind Sie`s, Frau Königin,
doch Schneewittchen in den Bergen,
bei den lieben sieben Zwergen
ist noch schöner als zuvor!“
Schrie der Spiegel ihr ins Ohr.
Wutentbrannt und kreidebleich
ging sie in den Keller gleich,
um zu packen manche Sachen,
die dem Kind den Garaus machen.
Im Nu als Krämersfrau erschien
bei Schneewittchen ohnehin
die Hexe mit den Waren dort,
in diesem ach so kleinen Ort.
Nach dem Kamm und nach dem Mieder
belebten es die Zwerge wieder.
Beim Apfel war es nicht geglückt,
daran ist wohl das Kind erstickt.
Ein Prinz nahm`s mit , hat nie gedacht,
Schneewittchen ist doch aufgewacht!
So konnt` er seine Gunst erwerben,
die Königin, sie musste sterben.
© Karin Ulrike Heiss 2025-04-28