Grissemann? Wer ist das?

tom lutz

von tom lutz

Story

Ich bin seit vielen Jahren ein Fan der Late Night Satire Talkshow „Willkommen Ă–sterreich“. Das jedoch nicht ohne einen persönlich-sentimentalen Hintergrund. Ich bin nämlich Anfang der 80er mit Christoph Grissemann in derselben Klasse am Mödlinger Gymnasium Franz-Keim-Gasse gesessen.

Und deswegen wirft sich mein HD Recorder seit Jahr und Tag jeden Dienstag – frĂĽher jeden DonnersTalk, bevor der ORF den Sendeplatz umprogrammierte – spätabends an und zeichnet die neueste Folge auf. Und auch wenn ich nach dem Ansehen nichts aufhebe, bleibt mein WĂ– Konsum trotzdem kläglich hinter der angesammelten Flut an Aufzeichnungen zurĂĽck. Nachdem es dabei auch (aber nicht nur) um aktuelle Themen geht, wechsle ich ständig zwischen dem Ansehen der neuesten Folge und dann wieder mal der ältesten Aufzeichnung „zum Wegschauen“ zurĂĽck. Mit denen bin ich derzeit irgendwo im Oktober 2019. Und auch wenn die Stand-up Comedy dann schon mal ein wenig wie eine Zeitreise anmutet, sind die Talks mit Studiogästen wie etwa Michael Niaravani, John Cleese, Uwe Ochsenknecht, etc. einfach zeitlos zu genieĂźen.

Aber um auf die von Matthias Strolz in LinkedIn aufgeworfene Frage „Was hast Du mit Stermann und Grissemann erlebt“ zu kommen, eignet sich die Folge vom 22.10. 2019 besonders gut, um aus einer GZG (Gag zurĂĽck Garantie) zu persiflieren – allerdings ohne die Ansammlung von silbernen Amuletten auf Christophs nackter behaarter Brust:

„Zu wem? … Grissemann? Wer ist das? Ah ja, … der Christoph! Ja, es gibt so viele schöne Erinnerungen an ihn, sei es am Gang der Franz-Keim-Gasse, in der groĂźen Pause, im Raucherhof oder sonst irgendwo. Oder wie er erst letztens in Willkommen Ă–sterreich zum Tod von Waterloo gesprochen hat. Ich kann mich noch gut erinnern, wie er einmal zu mir gekommen ist und gesagt hat: „Servus Thomas“ … und da hab ich gesagt „Kannst ja Lutz zu mir sagen“ Das war irgendwie so … menschlich. So schön.“

Tja, und vielmehr ist mir da auch nicht mehr in Erinnerung geblieben. AuĂźer vielleicht der in Willkommen Ă–sterreich vielzitierte „Apotheker Edlinger“, der seit Jahr und Tag die Einspieler fĂĽr die AnkĂĽndigung der Studiogäste produziert. Der war auch damals schon in der Klasse am Gymnasium dabei, der Thomas Edlinger. Zu dritt sind sie da in der letzten Bank gesessen. Der Christoph – damals noch mit längerem Haupthaar, der Thomas und der ebenfalls langbehaarte Uwe. Immer etwas zurĂĽckgelehnt, gelangweilt und frech. Das Talent zum Spötter hatte der liebe Christoph sehr zum Leidwesen der Lehrer bereits damals gut entfaltet. Sein Potential zum grenzgängerisch-brachialen Komiker war klar vorgezeichnet.

Und so wird sich mein HD Recorder auch kommenden Dienstag wieder anwerfen, wenn Matthias das zweite Mal bei Willkommen Ă–sterreich zu Gast sein wird. Hoffentlich komme ich vor Dezember zum Anschauen.

© tom lutz 2020-06-08

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