von Aroundtheworld
Die Küche meiner Großmutter war einer meiner liebsten Orte der Welt. Sie war nicht groß und alles andere als modern, aber sie war perfekt, so wie sie war. Besonders faszinierend war der Backofen, denn dieser war anders als der meiner Eltern noch mit Gas betrieben.
Meine Großmutter musste das Gas aufdrehen, ein angezündetes Streichholz in die Mitte des Ofens werfen und die Tür des Backofens gleich wieder schließen. Gleichzeitig hieß es hoffen und warten, ob das Gas Feuer fing. Nicht einmal durfte ich das Streichholz werfen, aber der Vorgang war jedes Mal auf´s Neue faszinierend und aufregend.
Aus diesem Backofen gab es so viele leckere Kuchen, Enten, Gänse etc. Besonders angetan hatte es mir der Apfelkuchen meiner Großmutter, der nicht nur in der Familie bekannt und beliebt war, sondern auch bei Freunden, Kollegen und Nachbarn.
Eines Tages fragte ich meine Großmutter, ob ich mir ihr Rezept leihen könnte, um es abzuschreiben. Die Antwort war: „Das habe ich doch nicht aufgeschrieben. Das mache ich so nach Gefühl.“ Beim nächsten Backvorgang setzte ich mich an den Küchentisch und schrieb jeden Handgriff mit. Auch wenn mein Kuchen nie so gut schmecken wird, wie jener aus meiner Kindheit, ist er geschmacklich doch sehr nahe dran.
Zutaten:
125 g Margarine
125 g Zucker
3 Eier
½ Pck. Backpulver
250 G Mehl
Genügend Äpfel (Aussage meiner Großmutter, bei mir sind es so ca. 1,5 – 2 Kilo)
Zubereitung:
Alle Zutaten vermengen. Die Äpfel schälen, entkernen und in mundgerechte Stücke schneiden. So viel Äpfel, dass sie gerade noch mit Teig bedeckt sind. Teig in eine Backform füllen. Ich nehme eine Gugelhopf-Form für die Optik. Dann bei 200 Grad ca. 45 Minuten backen.
© Aroundtheworld 2021-12-08