von Aroundtheworld
Wir fuhren vom Campingplatz Richtung Fähre, um wieder auf das Festland zu gelangen. Am Hafen herrschte große Hektik und obwohl wir immer wieder sagten, dass wir noch Tickets brauchen, wurden wir auf die Fähre gewunken, von der wir nicht einmal wussten, ob sie den richtigen Hafen anlaufen würde.
Wir beugten uns dem Druck und dem Geschrei der – mindestens sechs – griechischen Mitarbeiter und parkten auf der Fähre. Zunächst warteten wir, dass jemand käme, um für die Tickets zu kassieren, doch es kam niemand. Irgendwann bekam ich mit, dass man an der Treppe zum Passagierdeck bezahlen soll. Also ließen wir die beiden Busse stehen und machten uns auf den Weg. Ich sagte, ich wolle für zwei Personen bezahlen, doch der Kassierer fragte immer wieder, ob ich für drei bezahlen wolle. Also entschloss ich mich, unseren Freund einzuladen, um die Diskussion zu beenden, denn überall um uns herum rannten und brüllten die Angestellten, die zuvor noch am Hafen waren. Es herrschte absolutes Chaos, zumindest für einen Außenstehenden.
Auf dem Passagierdeck fanden wir noch einen Platz zum Sitzen im Schatten. Wie schon auf der Hinfahrt, fütterten einige Passagiere die unzähligen Möwen, die uns die ganze Fährüberfahrt begleiteten. Während einige der Mitreisenden eher weniger Geduld mit den Möwen hatten, hielt ein Mann tapfer ca. 20 Minuten den Arm hoch in die Luft gestreckt, während sein Freund das Geschehen mit dem Handy filmte. Ob man sich mehr über die Tatsache freute, dass man nun auf Video hat, wie eine Möwe etwas aus der Hand stibitzt oder darüber, dass man sich nun wieder normal bewegen kann, kann ich nicht beurteilen.
Schon bevor wir den Hafen erreichten, machten wir uns auf den Weg zurück zu unseren Fahrzeugen, denn sobald die Möglichkeit besteht, die Fähre zu verlassen, rasen die Griechen los. Das haben wir von unserer ersten Überfahrt gelernt, auch wenn dort ein Mann erst noch gefunden werden musste, denn es stand noch ein herrenloses Auto auf der Fähre.
Zu unserem Erstaunen war bei der Ankunft am Festland die Luke nach unten geöffnet und nun fuhren munter Fahrzeuge aus einem unterwasserbefindlichen Deck heraus. So chaotisch das Fahren auf die Fähre war, so war es nun auch, die Fähre zu verlassen, denn hier schien der Leitsatz zu herrschen: Zeit ist Geld.
Als wir von der Fähre aus an den kleinen Cafés vorbeifuhren, wiesen meine Mitreisenden mich daraufhin, dass ich wohl 25,00 Euro zu wenig für die Fahrt bezahlt hätte, denn hin wäre bei getrenntem Kauf der Karten, die Überfahrt 25,00 Euro teurer gewesen.
© Aroundtheworld 2023-10-31