Gusto auf Pizza

Horst Sammet

von Horst Sammet

Story

Bella Italia, das heißt Urlaub, Strand, Sonne und natürlich Pizza. Da läuft mir bei dem Gedanken daran bereits das Wasser im Mund zusammen. Aber mein gedankliches Kartenhaus fällt gleich wieder zusammen, denn es ist nichts mit verreisen, brav daheim bleiben, niemand anstecken und auch selbst nicht krank werden, ist die allgemeine Devise.

Irgendwie muss ich mir helfen, sonst bekomme ich heute noch meine persönliche Krise. Die Gedanken kreisen und ich denke mir: Pizza, Rotwein und Amore, gemütlich zweisam zu Hause, da geht doch sicher etwas.

Es darf nur keine Tiefkühlpizza und auch nicht die lauwarme vom Lieferservice sein, sonst zieht mein Schatz einen Flunsch. Da schießt es mir regelrecht ein „selbst ist der Mann“. Also nichts wie raus aus der Wanne, abrubbeln und gleich die Schürze umgebunden. Fein, dass Sommer ist, da trocknen die Haare schneller.

Glücklicherweise findet sich im Küchenschrank und dem Kühlschrank alles, was ich brauche und los geht es mit dem Abwiegen von 500 Gramm Mehl. Dazu kommt 1 Päckchen Trockenhefe, ein Teelöffel Salz, 100 ml Öl, eine Prise Zucker und 250 ml Wasser. Gut, dass wir eine Knetmaschine haben, die mir die Arbeit abnimmt.

Den fertigen Teig halbiere ich und die eine Hälfte kommt in den Kühlschrank, um damit übermorgen nochmals eine Pizza zu machen, die andere Hälfte lege ich auf ein Blech und ziehe den Teig händisch auseinander. Es würde auch mit einem Rollholz gehen, aber die Struktur des Teiges wird durch den Druck zerstört und die Hefe kann nicht mehr so aktiv arbeiten.

Die Tomaten werden ganz klein geschnitten und mit Öl, Wasser, Salz, gepresstem Knoblauch und frischen Kräutern verrührt und dann darf diese Mischung vor sich hinköcheln. Wer es feiner mag, kann alles noch mit einem Stabmixer pürieren. Die Hälfte der Soße verteile ich auf dem Hefeteig, die andere Hälfte kommt in den Kühlschrank. Die Farbe dieser Tomatensoße ist nicht so rot wie beim Industrieprodukt, dafür schmeckt es aber viel besser und außerdem ist kein Zucker enthalten.

Als Belag der heutigen Pizza habe ich Chorizo gewählt, weil diese wesentlich würziger als Salami ist. Manchmal besteht der Belag aus Thunfisch, Sardellen und Kapern, aber heute eben nicht. Jetzt noch die Küchenreibe geholt und mittelalten Gouda, den finde ich am besten, gerieben.

Wer es ganz genau wissen möchte, welche Menge auf 1 Pizza kommt: Soße etwa 90 Gramm, Salami oder anderer Belag ca. 60 Gramm und Käse ca. 140 Gramm.

Nun wandert die fertig belegte Pizza in den Ofen und wird bei 200° ca. 25 Minuten gebacken bzw. bis der Käse schön geschmolzen und goldgelb ist.

Inzwischen ist auch mein Schatz zu Hause eingetroffen und ich serviere die fertige Pizza, fein säuberlich halbiert, mit einem Glas Rotwein und einer Karaffe Wasser. Ich schaue meine Frau an und stelle fest „alles richtig gemacht“.

Nachbacken erlaubt, guten Appetit oder Buon Appetito, Salute und einen schönen Abend.

© Horst Sammet 2021-06-09

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