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EleaJohanna

von EleaJohanna

Story

Es ist wieder einer dieser Tage: fĂŒr mich, ein Tag wie jeder andere. Ich sitze am ĂŒberfĂŒllten Schreibtisch, mit den FĂŒĂŸen stoße ich an eine Box. So kann ich nicht arbeiten, was ist da ĂŒberhaupt drin? Am Boden der Box finde ich eine TĂŒte, deren Inhalt ich wohl verdrĂ€ngt habe – nichts daran kommt mir bekannt vor. Besser „schnell mal ausrĂ€umen“, diese TĂŒte. Ich öffne also diese TĂŒte und finde: Posca Pens! Geil! Ich freue mich total. Auf dem gelben Stift steht „fluoreszierend“. Auf den anderen auch? Ich schaue nach und damit es schneller geht, schĂŒtte ich die ganze TĂŒte aus. In dem Chaos finde ich noch weitere Neon-Stifte. Mit der Beute in der Hand stehe ich auf, gehe zum Schreibtisch und ziehe Kreise auf ein Papier, das ich aus dem Drucker geholt habe. Dann trage ich das Papier auf den Balkon und lege es in die Sonne. Das Wort „Durst“ drĂ€ngt sich mir auf. Das Wasser in der KĂŒche ist nicht fern, doch ich werde von den Nachwehen des Vorabends unterbrochen: Viel-viel Geschirr in der SpĂŒle. Ich wasche es „schnell“ ab, gehe zurĂŒck auf den Balkon, warte noch ein bisschen (damit die Sonne „einwirken“ kann) und trage das Blatt in mein Schlafzimmer. Hier dunkle ich alles ab, damit ich sehen kann, ob die Farbe der Stifte wirklich fluoresziert. Tut sie nicht
 Toll. Ich lasse enttĂ€uscht das Blatt auf mein Bett fallen und gehe zurĂŒck an den Schreibtisch, wo auch mein Laptop steht. Dort google ich: „Stifte leuchten im Dunkeln“. Ich finde einige Artikel, die mir erklĂ€ren, welche chemischen Zusammensetzungen fluoreszieren. Interessant. Cool. Ich könnte alles zum Leuchten bringen. Oder eine Schnitzeljagd fĂŒr Erwachsene veranstalten und Nachts wĂŒrden die Hinweise hell aufleuchten. Nice. Gibt es das schon?

Irgendwann brauche ich mehr Kaffee.

Ich komme keinen Meter weit, weil zahlreiche Stifte und der Rest des TĂŒteninhalts auf der Yogamatte verstreut liegen. Ich setze mich seufzend mitten rein. Ok. Was haben wir denn hier noch so? Ich finde: Sticker. Einen Kerzenhalter. Ein AufbĂŒgelbild, dass ich mal auf eine Jeansjacke bĂŒgeln wollte. Eine Karte von meiner Mutter zum 27. Geburtstag (ich bin jetzt 34). Zwei Tide-Charts aus Bali von 2018 und 2019. Oh Gott. Ich bin ĂŒberfordert. Ich lege mich ganz flach auf den RĂŒcken und starre an die Decke. Wohin soll ich das ganze Zeug packen? Wegwerfen? Aber ich könnte irgendwann aus Tide-Charts und BĂŒgelbild eine Collage basteln, diese einrahmen und im Wohnzimmer aufhĂ€ngen! Von der Decke blickt mir ein offener Kabelsalat entgegen, die dazugehörige Deckenlampe steht verstaubt in der Ecke. Deprimierend. Ich muss erst mal was tun, damit es mir besser geht. Das Chaos muss weg. Bis ich weiß, wohin damit, kommt alles wieder in die TĂŒte. Und die kommt in die Box, unter dem Schreibtisch. Da kann man dann auch gut seine FĂŒĂŸe darauf stellen.

© EleaJohanna 2022-08-23

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