Halt! Stopp! So geht das nicht!

In einem großen Industriebetrieb gab es im Sommer ein Fest. Tausende Menschen waren eingeladen und feierten mit. Herzlich willkommen waren alle Mitarbeiter und ihre Angehörigen. Das Essen war lecker und die Musik war super. Es gab interessante Führungen und einige spannende Attraktionen dort. Es war eine schöne, sehr gelungene Veranstaltung. Nun sprach es sich herum. Aufgrund eines Ereignisses auf dieser Feier wurde ein Mitarbeiter gekündigt. Dieser hatte eine Frau begrapscht.

„Halt! Stopp! So geht das nicht!” hat die Firma gesagt. Weg war der Mitarbeiter. Die Konsequenzen wurden unmittelbar gezogen, der Täter sofort gekündigt.

Meine Meinung ist klipp und klar. Ich finde, hier gibt es nichts zu diskutieren. Die Firma hat richtig reagiert. Die Frau hat jedenfalls richtig reagiert. Sie hat gesagt: “Halt! Stopp! So geht das nicht!” Sie hat vermutlich den Täter in die Schranken gewiesen, bis sie weitere Schritte gesetzt hat.

Mit Entsetzen beobachte ich allerdings: Das Ablehnen eines solch übergriffigen Verhaltens ist nicht selbstverständlich. Es gibt vollkommen unbeteiligte Menschen, Frauen noch dazu, die die Haltung der Firma überzogen finden. Die rätseln, wie weit der Übergriff wohl wirklich gegangen sei. Dass das schon ein Wahnsinn sei, jemanden deswegen gleich zu kündigen. Die Frau hat sicher überreagiert. Nein, man weiß es ja eh nicht. Trotzdem, ein Wahnsinn.

Das wurde mir zumindest erzählt. Ich hätte bei so törichtem Geschwätz entgegnet: “Halt! Stopp! So geht das nicht!“ Hört doch auf, dieses miese Verhalten noch herunterzuspielen. Hört auf, dem Täter nachzuhelfen.

Schön langsam habe ich kein Verständnis mehr, für diese Leute. Schon bei der me too Debatte wurde so viel relativiert. Frauen seid stark und lasst euch nichts mehr gefallen. Weder Berührungen, die ihr nicht für gut befindet, noch diesen Müll, der vielen wohl eingetrichtert wurde.

Männlein, Weiblein, Diverse, steht ein für ein gutes Miteinander aller Geschlechter und wehrt euch. Sagt: “Halt! Stopp! So geht das nicht!“, und kämpft für eure Rechte.