Hängemattn-gstell

Manfred Adelsberger

von Manfred Adelsberger

Story

In unserer Hängemattn lieg‘ ma sehr gern, obwohl dös Gstell jetzt schon etwas in die Jahre kommen is. I hab schon auf a paar Stell’n, wo’s Holz schon morsch word’n is, dös oane oder andere Brettl, dös i grad gfundn hab, zuabigschrauft. Und so war dös Hängemattngstell no ziemlich guat beinand.

Jetzt wollt‘ si aber vor kurzem oaner einileg’n, oder besser g’sagt einischmeißn, der ziemlich vü Muskeln und a hübsch a G’wicht g’habt hat. Also hat’s ‚kracht, und die beidn Bodnbrettl warn abbroch’n. Also da geht jetzt nix mehr mit „a bissl zuabischraufn“!

Na guat, fahr i halt ins Lagerhaus und kauf ma zwoa lärchane Bretter. Ausg’messn hab i ma’s eh schon: Länge, Breite und Dicke. Ganz oafach! Natürlich hätt’s no besser ‚passt, wann d‘ Bretter am Rand, da wo die Halterung drauf kommt, a weng schmäler gwesen war’n. Wär‘ ja viel stabiler, aber so was gibt’s halt ned zum Kaufen.

Aber beim Lagerhaus ham’s nur 4-metrige Lärchenbretter, die obendrein no z’dick sand. In der Nähe gabert’s ja an Sagler, der mir die Bretter genau zuaschneidert – allerdings hat der Mittagspause, und dös kann dauern! Aber in Lochen gibt’s an Baumarkt, und die ham doch sicher die g’hobelten Lärchenbretter lagernd – zwoa so oafache Brettl!

So, i fahr also zum Baumarkt und suach die ghobelten Bretter. Natürlich find‘ i’s ned, und der freundliche Mitarbeiter erklärt mir, dass’s die ghobelten Bretter bstelln miassn und sagt a glei dazua, dass ma dös wahrscheinlich z’lang dauern wird. Ja, dös hat er richtig erkannt. I wollt‘ nämlich heut Abend dös Hägemattngstell fertig machn.

I fahr also unverrichteter Dinge heimwärts…und wia i so dahin fahr und sinnier‘, fallt ma der Paul ein, mei Freund. Dös is a Holzwurm, vielleicht hat er ja an Rat.

Gedacht – getan: i ruaf an Paul glei an und er sagt ma, dass er oachane Ladn hat – die sand vü stabiler als lärchane Bretter. I soll später bei eahm vorbeikemma.

Am späten Nachmittag kimm i dann zum Paul und erklär eahm genau was i brauch. Sogar, dass’s no besser war, wenn die Bretter am Rand a weng schmäler sein soll’n. Der Paul findt glei amal in sein Dachbodn an oachan Ladn, der passn kunnt. Er schaut si den Ladn genau an weg’n Astlöcher und so, dass die Bretter dann guat herhaltn.

Er hat gwerkt auf seiner Kreissag. Gsaglt, abzogn, ghoblt und was ma sonst no alls mit’m Holz machn muaß – i kenn mi ja da ned so aus – und hat aus dem Ladn zwoa perfekt gschnittene und ghoblte Oachnbretter gmacht, so schön und stark, wia i ma’s vorher gar ned vorstelln könna hab – sogar mit unterschiedlicher Dickn am Rand – und leicht abgerundete Kantn! Ein Meisterwerk!

Dös Gstell is so stabil wia nia und schaut außerdem – zumindest am unteren Teil – so schön aus, wia’s ned amal alser neuer ausgschaut hat.

Es is a richtige Freud, dem Paul zuaz’schaun, mit welcher Liebe, Begeisterung und Genauigkeit er aus dem klobigen Holzstück die zwoa Bretter gmacht hat.

So vü Geld hätt‘ i wahrscheinlich neamd zahln kenna, dass i dös schöne Gfühl kriag, dös iatzt in die zwoa Bretter drin steckt.

Danke, Paul!

© Manfred Adelsberger 2020-08-18

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