Hässlich

Hässlich ist Goblins Motto, denn nichts anderes kennt Goblin. Sieht ins Wasser und erblickt ein scheußlich verzogenes Spiegelbild. Sieht Monster vor sich und erschrickt.

Denn Goblins sehen nur und denken nicht. Gedankenlos zu sein ist Goblins Pflicht. Denn denken, um des Denkens willen und sich selbst zu erkennen, beinhaltet das Sammeln nicht.

Und so schaut Goblin in sein Spiegelbild nicht. Denn für Goblin ist es hässlich, grotesk und nicht des Sammelns Wert. Denn für Goblin ist es nichts. Was muss Goblin sich auch sammeln, muss nur anderes finden und nicht zu sich selbst.

Außer Acht gelassen wird, dass Goblin ein anderes Wesen ist als alle anderen. Hat kein Fell und lange Körperteile. Manche Goblins sind dürr und mager. Haut zieht Silhouetten von Rippen und wirkt gar so klein, zu gespannt für dieses Wesen. Sie fallen fast auseinander und sammeln doch enthusiastisch weiter.

Andere Goblins sind dicker mit Fett das sich überlappt und Haut die sich berührt. Sie laufen schweren Schrittes und sammeln doch enthusiastisch weiter. Doch kümmert es die anderen Goblins wie breit oder dürr ihr Nebengoblin ist? Wohl kaum.

Denn Goblin sein bedeutet Goblindenken. Und wer ein Sammelfreund ist, der ist gut. Denn wer Goblin ist, der gehört zum wir, ist Teil von Wir, da spielt Gewicht keine Rolle.

Und Schönheit? Auch egal! Denn mit Spiegelbild im Höhlenteich kann man das wahre Selbstbild eh nicht sehen. Die Wahrheit kann man so nicht erkennen. Kann nicht einmal den wahren Goblinwert erahnen.

Woher soll Goblin auch die Schönheit der Einzigartigkeit so erkennen? Die etwas krummere Nase, die Goblin zu DEM Goblin macht. Die wenigen Haare, die so konfus und interessant von eines anderen Goblins Kopf abstehen.

Nicht das perfekte ist es, dass Goblins Schönheitsschatz ist. Es ist das Unperfekte und ‚Hässliche‘. Es sind die kleinsten Makel die ihn auszeichnen und wahrlich schön machen. Es ist nicht das Perfekte Gewicht oder was Goblin bis jetzt gesammelt hat.

Nein, es ist Goblin selbst, der schön ist. Mit all den eigenen Facetten. Vorlieben, Hobbys, die Art wie Goblin grunzt, wie Goblin lacht. Der leichte Knick in der Nase. Das ‚unideale‘ Körpergewicht das doch auch so irrelevant und nichtig zum Unterscheiden ist.

Wer immer nur sein verzogenes Spiegelbild durch Wasserwellen sieht, der kann nicht die Wahrheit hinter dem Unperfekten sehen. Denn er sieht nichts und wieder nichts. Kann nur raten, doch wird nicht auf die richtige Antwort kommen.

Andere Goblins finden dich eben schön so wie du bist. Mit allem, was dich Goblin zu Goblin macht. Was dich freut, was du hasst. Alles, was in dir Emotionen hervorbringt und alles, was dein Körper eben ist.