Hast du die Ursons schon besucht ?

Hans-Peter Schaub

von Hans-Peter Schaub

Story

Gemeint sind jene stachelschweinĂ€hnlichen Nagetiere, die seit kurzem im Zoo Basel, der von den Baslern liebevoll Zolli genannt wird, in einem ehemaligen BĂ€rengehege untergebracht sind. Eigentlich sind diese vor allem nachtaktiven Baumbewohner und guten Kletterer kaum zu sehen und vor allem in Kanada, Alaska und Sibirien heimisch, wo sie Rinden, BlĂ€tter und Knospen fressen und sich vor Raubtieren mit ihren bis zu 30’000 Stacheln zu wehren wissen. Wegen ihres Aussehens werden sie im Volksmund hĂ€ufig auch Baumstachelschweine genannt, obwohl sie wie der Biber zur Gruppe der Nager gehören. Bis zum gestrigen Zoobesuch hab‘ ich den Namen ‘Urson’ noch nie gehört und das dazugehörige Tier auch noch nie gesehen, was fĂŒr zahlreiche andere Tiere auf diesem Planeten auch so ist. Die ĂŒberraschende Entdeckung dieses Lebewesens am Ende des Rundgangs hat mich wieder Mal zum Nachdenken ĂŒber Sinn und Zweck einer solch besonderen Tierhaltung angeregt. Auch wenn Zoos vielfach umstritten sind und sicher in den meisten FĂ€llen besser wĂ€re, Tiere in ihrer natĂŒrlichen Umgebung zu belassen und dort besser zu schĂŒtzen, kann gerade an diesem Beispiel aufgezeigt werden, welch aufklĂ€rerische und pĂ€dagogische Funktion Zoologische GĂ€rten haben können. Ich selber erinnere mich gerne daran, wie ich als Kind und Jugendlicher viele Tiere, die ich bloss von Abbildungen und Beschreibungen her kannte, live im Zoo in ihrer ganzen Schönheit erleben und beobachten durfte und meist fĂŒrs ganze Leben ins Herz geschlossen habe. Die spĂ€teren Besuche in solchen Institutionen auf der ganzen Welt haben mein Interesse fĂŒr Natur und Naturschutz geweckt und nachhaltig geprĂ€gt. Auch kein Zufall ist es wohl, dass eine meiner beiden Töchter den Beruf TierĂ€rztin mit einer Dissertation ĂŒber Giraffen gewĂ€hlt hat und auf solche Weise tĂ€glich aktiv Tierleid mindern hilft und sich fĂŒr deren Wohlergehen einsetzt. Der Zolli ist auch fĂŒr meine beiden Grosskinder nebst dem Besuch der Verwandten immer eine Reise nach Basel wert und die Vielzahl der Tiere locken zum Entdecken, Streicheln und Staunen. Unser Rundgang fĂŒhrt in der Regel vom Sauter-Garten mit den Pinguinen, Schneeleoparden Nashörnern zum Seelöwenbassin und dann zum Antilopenhaus mit Giraffen, Okapis und Kudus, bevor das Etoscha- und GamgoasgegĂ€ude nebst Löwen, Wildhunden und dem Nil-Krokodil eindrĂŒcklich den Kreislauf des Lebens demonstriert: Werde und Vergehe. Nach dem Elefantengehege, dem Vogel- und Affenhaus und dem Abstecher in den Kinderzoo, bilden dann ‘Australis’ mit den RiesenkĂ€ngurus, das Vivarium mit Fischen, Amphibien und Reptilien und die Afrikaanlage mit Zebras, Straussvögeln und Flusspferden den Abschluss, wobei die Ursons neu noch dazukommen. Die zahlreich geschossenen Fotos sollen auch in Zukunft an die Schönheit und Einzigartigkeit der Tiere erinnern und fĂŒr nachhaltigen Tierschutz aufrĂŒtteln.

© Hans-Peter Schaub 2021-06-05

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