von Petra Zehentner
Dein Kind hat Schmerzen und du verstehst nicht was los ist, du kannst nicht einschÀtzen wo genau der Schmerz ist und wie stark. Es ist keine Symbolsprache und keine GebÀrde etabliert
Dein Kind kommt vom Kiga /Schule heim und will etwas erzÀhlen⊠Du kannst nichts verstehen, bist völlig aufgeschmissen und das Ganze endet in Frustration und Ratlosigkeit
Der Austausch mit Kindergarten und Schule ĂŒber dein Kind funktioniert nicht. Weil niemand die gleichen Symbole/GebĂ€rden oder anderes benutzt. So weiĂt Du einfach nicht, was Dein Kind tagsĂŒber erlebt und am Abend eventuell verarbeiten muss
Dein Kind möchte am Spielplatz mit anderen Kindern spielen. Die Kinder haben keine Möglichkeit sich zu verstĂ€ndigen. Dein Kind steht immer am Rand und wird nicht gefragt oder eingeladen. Jeder Kontakt zu gleichaltrigen muss mĂŒhsam ĂŒber Erwachsene angebahnt werden. Dabei kommt es oft zu MissverstĂ€ndnissen, weil dein Kind zb am Zopf eines MĂ€dchens zieht(Dabei wollte er nur sagen, dass ihm die langen blonden Haare gut gefallen)
Dein Kind zeigt auffĂ€lliges Verhalten, kratzt, beiĂt, schlĂ€gt, spukt – weil die GefĂŒhle ĂŒbermannend sind und keine Möglichkeit besteht diese zu Ă€uĂern. Du bekommst von der AuĂenwelt „gute“ RatschlĂ€ge oder gleich abwertende Bemerkungen. Ăfter hörst du: Dann muss man halt besser erziehen, oder a xunde Watschn hot no kan gschod.
Dein Kind kann Ă€uĂere Reize nur schwer verarbeiten und reagiert dementsprechend (Weinen, Schreien, WutanfĂ€lle). Der Arzt verordnet deshalb Medikamente, die Schule oder der Kiga zeigt sich ĂŒberfordert. Du stehst mit dem RĂŒcken zur Wand, weil du genau fĂŒhlst, was mit deinem Schatz wirklich los ist, aber keine Kommunikation zur VerfĂŒgung hast.
Deinem Kind schmeckt das Essen nicht. Anstatt das irgendwie zu Ă€uĂern, spuckt es den Spinat quer durch den Raum auf die Wand. In dir entstehen GefĂŒhle wie Wut und Ohnmacht. Du denkst ĂŒber Sondennahrung nach.
Dein Kind zeigt auf YouTube, dass ihn Spezialthemen wie Eisenbahn oder Autos interessieren. Du hast keine Idee wie du diese Interessen in den Alltag einbauen kannst. Aber du wirst dafĂŒr kritisiert, dass dein Kind soviel YouTube schaut.
Bei einer Familienfeier kommen immer wieder die gleichen Fragen: Redet er schon, was heiĂt die GebĂ€rde? Was meint er jetzt? Niemand ist an einer direkten Interaktion mit deinem Kind interessiert. Nach 2 Stunden verlĂ€sst du ernĂŒchtert und frustriert die Feier.
Ich könnte noch einige Situationen aufzĂ€hlen – aber es tut weh genug. Wir haben in allen Situation mit UnterstĂŒtzter Kommunikation wirklich gute Erfahrungen gemacht und einen Weg auf gezeigt. So könnte es funktionieren, so geht Kommunikation. Anders, ums Eck, aber besser!
www.platus.at – [email protected]
© Petra Zehentner 2022-10-14