von MadonnaKlara
Wochenende vorbei. 2mal eine 10 Stundenschicht gearbeitet. Es war heiß, ich bin müde und erschöpft.
Ich fahre in den Hof und schau auf unser Haus. Es sieht freundlich aus, auch ein bisschen verlassen. Irgendwie denke ich, es wartet auf mich.
Das Haus und ich haben langsam kapiert, dass wir auf uns gestellt sind. Du bist nicht mehr da. wartest nicht mehr auf mich. Ich kann dir nicht mehr erzählen, was ich auf Arbeit erlebt habe, keiner da. Nur das Haus.
Ich gehe ins Haus und fühle mich freundlich aufgenommen.Ich schaue wie jedesmal in jedes Zimmer, mein Herz sucht dich, mein Verstand weiß, du bist nicht mehr da.
Ich stell mir vor, du würdest kommen und schauen,was das Haus und ich verändert haben.
Sorry, Liebling dein selbstgebautes Sofa musste raus, ich konnte mich, ohne dich, nicht mehr da hinlegen. Ich habe ein neues Sofa gekauft. Mir gefällt es und das Wohnzimmer war das erste Zimmer, das ich verändern musste. Jetzt ist es mein Wohnzimmer. Irgendwie ist es auch noch unseres. Ich habe 2 schöne, von dir gemalte Bilder, aufgehängt.
Du warst ja immer ein wenig altmodisch und fernsehn war nicht so dein Ding, eher meins, deshalb habe ich jetzt Netflix und so weiter, stell dir vor, ich habs drauf und kann jetzt schauen, wann und wie ich will. Es hilft mir bei meiner Trauer, so eine Staffel irgend was, lenkt mich ab.
Wir müssten dringend über unser Enkelkind sprechen. 12 Wochen durfte ich mich freuen Oma zu werden. Es war so ein schönes, warmes Gefühl.
Doch es sollte nicht sein. Das muss ich auch noch aushalten, verarbeiten, betrauern.
Ich habe lange darüber nachgedacht, was und wie ich damit umgehen soll.
Ich glaube ich weiß warum, es war bestimmt ein Mädchen und sie wollte zu dir.
Du hast dir immer eine Tochter gewünscht. Wo immer du bist, jetzt bist du nicht mehr alleine, sie ist bei dir.
Und ich hier passe auf unsere Kinder auf, das verspreche ich dir.
Das Haus und ich finden schon zusammen ohne dich, deine vielen angefangenen Projekte werde ich nicht vollenden. Ich mach meine eigenen, okay?
Morgen früh werd ich versuchen laufen zu gehen. Das fällt mir sehr schwer und ich trau mich nicht mehr in den Wald, weil ich ich das Gefühl habe, wenn mir was passiert, kann ich dich nicht mehr anrufen, du kannst nicht kommen und mich retten.
Gute Nacht Liebling
© MadonnaKlara 2020-08-03