von Heidi Reiter
Es ist Winter und der Schnee liegt noch auf den Bergen als wir unser Highlight des Sommers auf Social Media entdecken, nämlich das Sommerkonzert von Herbert Pixner und seiner Band Ende August auf Burg Finkenstein – eine Explosion an Energie und enormen Talent – der Jimi Hendrix aus den Tiroler Bergen. Da unsere Truppe für alle Musikrichtungen offen ist, entscheiden wir spontan, dass wir dieses Jahr wieder einmal die Burg Finkenstein erklimmen werden. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie kommen wir zu den Tickets, denn leider sind ja nicht nur wir an diesem Konzert interessiert und es grenzt fast an ein Wunder, wenn man „en passant“ noch Karten bekommt, da diese Veranstaltungen immer gleich ausverkauft sind. Wir haben jedoch die glorreiche Idee, die Tickets via Willhaben zu checken, tatsächlich ist uns das Glück hold und wir fiebern dem Event schon ungeduldig entgegen. Es liegt zwar noch der Frühling und der Sommer dazwischen, aber wie wir ja alle wissen, ist die Vorfreude eine der schönsten Freuden. Vor 2 Wochen war es dann so weit und wir sind mal wieder wie üblich im letzten Moment angekommen und es sah so aus, als ob die ganze Arena nur noch auf uns wartete. Als wir nach einem abenteuerlichen Abstieg Richtung Tribüne endlich unsere Plätze erreichten, konnten wir es fast nicht fassen, denn wir waren hautnah am Geschehen dabei und konnten die Band fast abklatschen. Die Gruppe bespielt eine enorme Bandbreite an Instrumenten und Herbert Pixner selbst ist meiner Beobachtung nach umzingelt von ungefähr 10 Instrumenten darunter auch 5 Harmonikas, Trompeten, ein Minisaxophon, eine Klarinette und er kann diese auch noch alle perfekt bespielen, eine absolute Naturgewalt in seinem Genre. Dann gibt es auch noch Manuel Randi – seinen wunderbaren Gitarristen, der die Riffs auf seiner Gitarre mit einer Leidenschaft und Intensität rockt, dass man bei dem Song über den Diavolo fast schon denkt, dass man mit ihm direkt mit in die Hölle fährt und die Grenzen des Irdischen überschreitet. Die Band wird noch komplettiert mit einer Harfe, welche sphärische Klänge versprüht, einem Kontrabass und einem Klavier, dass am Ende des Konzerts sogar mit dem Hinterteil bespielt wird, mehr geht dann wirklich nicht mehr. Herbert Pixner ist auch ein exzellenter Entertainer und es gibt vor jedem Stück, welche auch alle selbst komponiert sind, eine kurze Story, von ihm persönlich erzählt. Da die Band ein Fan von mystischen Sagen aus den Tiroler Bergen ist, gibt es auch einen Song über den Zwergenkönig Laurin und seinen Rosengarten in den Dolomiten, welcher bei einem großen Fest ausgeladen wurde und sich dann an der Gesellschaft rächt – dies könnte man auch auf die heutige Zeit ummünzen, wenn man an die aktuellen Terrordrohungen bei Großkonzerten denkt, nur dass die Terroristen von heute nicht über magische Kräfte und einen Zaubergürtel verfügen sowie seinerzeit König Laurin, aber dafür weitaus gefährlicher sind. Als am Ende des Konzerts noch mehrere Zugaben gegeben werden und die Arena fast schon vor Energie explodiert, wissen wir wieder mal wie schön solche kleinen Glücksmomente sind, welche man sich durchaus öfters gönnen sollte und welche enorme Energie durch Musik freigesetzt wird. Also lasst euch das nächste Konzert von Herbert Pixner Project nicht entgehen und ich kann euch versprechen, dass die Magie und Leidenschaft welche ihr zurückbekommt, monetär mit nichts aufzuwiegen ist. Eure Cleo!
© Heidi Reiter 2024-09-10