Herzklopfen

Es geschah an einem Donnerstagmorgen. Die Sonne schien, es herrschten angenehme Temperaturen und es passierte in dem Moment, in dem ich am allerwenigsten darauf gefasst war.

Zusammen mit meiner Freundin saß ich in einem Café. Wir unterhielten uns angeregt über ihre Beziehungsprobleme, als plötzlich ein junger Mann auftauchte. Sofort lächelten wir uns zu. Ich achtete nicht auf sein Äußeres oder darauf, was er anhatte. Seine Haltung und sein Blickkontakt waren das, was mich anzog und die Art und Weise, wie er mich betrachtete. Ohne, dass wir ein Wort miteinander wechselten, wirkte er sehr sympathisch. Ich war nervös und fühlte ein starkes Herzklopfen. Schon bald verließ er das Café wieder. Meine Freundin hörte nicht auf zu reden. Möglicherweise bekam sie gar nicht mit, dass ich mich soeben verliebt hatte.

Am Abend wurde ich von einem Jungen in einer Freundesgruppe kontaktiert. Er schien mir sofort vertraut zu sein, als ich sein Foto erblickte. Ich lag im Bett und schaute auf mein Handy. Ich konnte kaum glauben, dass dieser junge Mann, in den ich mich im Café verliebt hatte, mich anschrieb. Er fragte mich, ob ich mich nicht mit ihm treffen wollte. Ich ging ohne große Überlegung darauf ein.

Wir trafen uns an einem Samstag in dem Café, indem wir uns zum ersten Mal begegnet waren. Und da war es wieder, das Herzklopfen. Ich spürte es so stark, dass mir das Atmen schwerfiel. Seine braunen Augen waren so schön, dass ich den Blick kaum von ihnen abwenden konnte.

Wir bestellten uns einen Cappuccino und tranken ihn genüsslich aus. Plötzlich setzte er sich dichter neben mich und legte sanft seinen rechten Arm auf meine Schultern. Er berührte mich mit einer solchen Hingabe, dass ich sofort seine Nähe spürte.

„Ich habe dich sehr gerne“, sprach er.

„Mir geht es genauso“, erwiderte ich.

Er führte seinen Kopf noch näher an meinen, berührte mit seiner linken Hand sanft meine Wange und küsste mich. Eine Explosion der Gefühle breitete sich in mir aus. Mein Herz klopfte so gewaltig, dass ich das Gefühl hatte, es würde in jedem Augenblick zerspringen. Diesen Moment genoss ich sehr.

„Hey, wollt ihr nicht nach Hause gehen?“, beschwerte sich ein alter Mann, wovon wir uns sehr gestört fühlten.

Mein neuer Freund erhob sich und sorgte dafür, dass wir in Ruhe gelassen wurden. Schnell verschwand der unfreundliche Mann. Ohne, dass ich etwas sagen musste, tat er das, was ich von einem Mann erwartete. Er reagierte nicht gereizt, sondern begegnete dem unfreundlichen Mann mit Verständnis und löste den Konflikt auf friedliche Art und Weise. Niemals würde mein Freund zulassen, dass mir etwas passieren würde oder ich mich unwohl fühlte. Genau nach solch einem Mann hatte ich gesucht. Einem Mann, der mich liebte und beschützte.