von GONI
Heumandl standen früher in der Landschaft. In Tirol habe ich die letzten in freier Wildbahn erlebt. Dort wo kleinere Flächen bewirtschaftet werden müssen. Man braucht gar nicht viel Werkzeug zum Herstellen dieser Heumandl. Sense, Rechen, Heugabel, Wetzstein und Denglwerkzeug und natürlich die Lochstange mit Querstäben.
Schon ganz früh mit ca. 12 Jahren sind wir zu Verwandten gefahren. Alles was 2 Beine hatte, wurde gebraucht. Und es gab einen nagelneuen Traktor. Heu machen die Devise. Was macht man mit einem Jungen aus der Stadt, wenn man nicht auf ihn aufpassen kann. Man setzt ihn auf den Traktor, du fährst! Bin noch nie auf dem Traktor gesessen geschweige denn gefahren. Macht nichts, geht nur geradeaus, Mähwerk rauf, Gang wieder einlegen, umdrehen und Mähwerk runter, zurückfahren. Leicht gesagt, ich war keine schwere Arbeit gewohnt, der Traktor alles schwergängig, und immer hat irgendwer zu mir rennen müssen, den Gang einlegen und das Mähwerk bedienen. Das war Mehrarbeit in der Hitze und ich weiß heute nicht mehr, wie lange, dass so ging – dann war ich von der Arbeit befreit.
Ein befreundeter Landwirt hatte eine Wiese im Schatten vom Wald, da ließ er es sich nicht nehmen, jedes Jahr das Heu auf gespannte Drähte aufzuhängen bis es richtig durch trocknete, denn seine beiden Kühe liebten das Heu, und gaben beste Milch. Die Molkerei honorierte die gute Milch mit einem ¼ kg Butter, das in der Milchkanne zurückkam.
Dann hier in Edt freundete ich mich mit einem Ehepaar an, das immer in der heißesten Zeit zum Heu machen begann! Das trockene Heu wird mit der Heupresse eingesammelt, das seitenversetzt am Traktor hängt, dort wird das Heu gleich verdichtet und zu Ballen gepresst, ausgegeben. Wenn auch gleich ein langer Anhänger angekoppelt wird, dann kann eine Person die Ballen übernehmen und nach hinten legen und so gleich aufstapeln. Zufällig fahre ich mit dem Rad vorbei, im Hemd und kurzer Hose, und sehe gerade hat die Ernte begonnen. Ich springe auf den fahrenden Anhänger, um Rosa zu helfen, die Mühe hat die fallenden Ballen aufzuschichten. Sie trägt einen langen Rock, lange Ärmel, Handschuhe und Kopftuch bei 30 Grad im Schatten. Eigentlich wollten sie abwehren, das ginge doch allein auch, aber ich bestand auf nachbarschaftliche Hilfe. Schon fallen die Ballen, schnell sehe ich wie das geht, und wir arbeiten zusammen. In der flirrenden Hitze, Staub und Heureste fliegen um uns herum, kaum 2 Stunden und die Ernte ist am Anhänger aufgestapelt. Das war anstrengend – Ich sehne mich nach einer Dusche.
Erst vor ein paar Tagen, macht mein Nachbar vier Heumandel und bietet mir an, wenn die in ein paar Tagen trocken sind kann ich das Heu für meine Pferde haben. Dann bin ich gegangen und habe das Heu in Big Bags verpackt und mit dem Handwagen zu mit gefahren Nun müssen sie 8 Wochen lang reifen bis ich das Heu füttern kann.
Die Automation der Heuernte ging vom Heumandl über die 14 kg Pakete zum 200–300 kg Rundballen, auch Elefantenkeks genannt.
© GONI 2021-06-21