von Alina
Am 19. August 2016 wollten meine Eltern heiraten. Ganz früh am morgen gingen wir zu Friseur um uns die Haare machen zu lassen. Daheim angekommen zog jeder ihre Kleider an. Meine Mutter in einem wundervollen türkisen Kleid mit Spitze und ohne Ärmel. Ich hatte ein blaues langes Kleid, in dem ich mich wie eine Prinzessin fühlte. Mein kleiner Bruder, der gerade erstmal einen Monat alt war bekam gar nichts mit. Er schlief nur die ganze Zeit. Wir gingen zum Standesamt. Als wir ihnen waren, mussten wir Treppen runter gehen und unten angelangt sah man Steine als Decke und Wände. Es sah eigentlich aus wie eine Hölle. Der Pfarrer sprach ein paar Worte, denen ich aber nicht zuhörte, weil ich so aufgeregt war. Ich durfte nämlich die Ringe meiner Eltern in einem Kissen geben. Nachdem wir raus gingen machte ein Fotograf Bilder von unseren ganzen Familie. Als nächstes fuhren wir in die Kirche, weil mein Bruder getauft werden sollte und als das schließlich auch vorbei war, gingen wir zu einem Restaurant um zu feiern. Zuerst gab es Getränke für alle, (Orangensaft für die Kinder und Sekt für die Erwachsenen. Natürlich.) aber dann wurde mir langweilig. Also ging ich zu der Rutsche die sie hatten und nahm meine zweijährige Cousine mit mir mit. Wir spielten ein bisschen und dann kam ich auf die Idee sie herumzuwirbeln. Dumm nur, dass mein Kleid zu lang war und ich dann hinflog mit ihr im Arm. Zuerst fragte ich sie, ob es ihr gut geht oder verletzt hatte. Als sie dann sagte, dass es ihr gut ging sah ich auf meinem arm und begann zu schreien. Mein Arm war in keiner natürlichen Lage. Ich rannte zu meinen Eltern während ich den Arm hielt. Zuerst haben sie mich auf einen Stuhl platziert und baten die Kellner um Eis. Jeder redete durcheinander und als eine Kellnerin mit Eis kam, nahm mein Großonkel das Eis in die Hand und probierte den Arm „gerade zu rücken“. Ich hörte wie meine damalige Tante den Gästen unserer Feier mitteilte, dass die Rettung auf dem Weg sei. Als die Rettung da war nahmen sie mich in ihr Auto untersuchten mich und legten mir eine schiene an, dann hielten wir ganz kurz bei der Kreuzung zur Schule an. Dort sagte man mir, dass der Arm nicht operiert werden müsste. Im Krankenhaus angelangt machten sind, Röntgen sie meinem Arm um zu sehen wie schlimm es ist. Schließlich fanden wir uns im Warteraum wieder, bis eine Krankenschwester kam und uns sagte, dass der Arzt uns sehen will. Ich saß, immer noch im blauen Kleid, auf der Liege und wartete was der Arzt sagen würde und als er sagte das ich operiert werden müsste begann ich zu weinen. Nachdem ich auf gehört hatte zu weinen, kam eine andere Krankenschwester mit einem Rollstuhl und brachte mich auf die Kinderstation. Danach musste ich mich umziehen und darauf warten das ich operiert werde. Ich musste fast sieben stunden warten, und als es dann so weit war, war ich total nervös. Als ich aufwachte war ich allein, aber hatte einen roten Ballon an das Krankenbett gebunden gehabt und hatte eine Tapferkeitsurkunde bekommen.
© Alina 2020-03-18