Hallo, ich bin Holla! Wie ich aussehe? Ihr könnt euch ein eigenes Bild von mir machen, – oder besser, ich malt mich.
Meine Aufgabe ist es, auf alle Waldbewohner aufzupassen, und das ist gar nicht so einfach! Jetzt erzähle ich euch eine Geschichte, die ich vor kurzer Zeit erlebt habe:
Wie jedes Jahr im Frühling kamen unsere Gäste an. Die Rauchschwalbe, der Kuckuck, die Nachtigall, der Wendehals und viele andere, die im Winter in Afrika waren um Urlaub zu machen, weil es dort viel wärmer ist.
Gerade war ich mit dem Einchecken unserer Besucher beschäftigt, als ich ein lautes ungewohntes Geräusch vernahm. Wuschel, das Eichhörnchen sauste aufgeregt auf meine Schulter, vorlauter Schnaufen konnte es fast nicht sprechen, war ganz verstört. „Ja um Himmelswillen, was geht denn hier vor sich, Kleines? „
„Die Fichte ist plötzlich umgefallen! Da sind drei Menschen gekommen, – schnauf- sie – sie haben ein lautes Ding in der Hand – schnauf – da machte es knack, und unser Zuhause war futsch. Familie Kuckuck musste auch schon fliehen, dabei hat sie gerade ihr Nest hergerichtet. Bitte, bitte komm schnell!“
„Beruhige dich, wir brauchen die Wildkatze Maunz und das Eulenpärchen. Kannst du sie da hinbringen, ich werde inzwischen Sturm und Regen bestellen!“
Nein, nicht was ihr meint, im Internet!!! Sondern beim Universum. Bitte und Danke sind die Zauberworte. Von weitem hörte ich schon das laute: EEEMMMEMMMEMMMEMMEMMM.
Weil ich eine Fee bin, können mich nur herzensgute Menschen sehen, das war leider nicht der Fall, weshalb ich den Zauber aussprechen musste.
„Liebes Universum, bitte sei so gut und hilf uns, damit keiner zu Schaden kommt!“
Es begann mit dem Wind, dann folgte Sturm und Regen. Maunz setzte zum Sprung an und landete auf den Schultern eines Menschen, der gerade die nächste Fichte abschneiden wollte. Sie kratzte ihm die Wange auf und verschwand so schnell, wie sie gekommen war. Danach huschten die Eulen über den Köpfen der Störenfriede hinweg, sodass ihnen das Werkzeug aus der Hand fiel. Die Säge verstummte, der Baum hatte zwar einen Kratzer abbekommen, blieb aber heil. Der Sturm zog ab und machte nach einiger Zeit der Sonne wieder Platz. Das menschliche Trio verließ unseren Wald für immer. Die Sommergäste konnten ihr Revier wieder beziehen, danach gab ich den Ameisen Bescheid, dass sie mit dem Aufräumen beginnen können.
Als alles wieder sauber war, feierten wir ein Fest. Für die Musik waren die Nachtigallen, die Rotkehlchen, die Amseln und Tauben zuständig, die Tränke war mit Regenwasser prall gefüllt und wir sangen bis in die frühen Morgenstunden. Wieder einmal hat es sich gezeigt, dass man immer zusammenhalten muss.
Alles Liebe, eure Holla
© Karin Ulrike Heiss 2023-02-23