Hymne an meinen Garten

Esmeralda

von Esmeralda

Story

Wie schön zu sehen, wie nach dem Dunkel der Nacht sich das milde Licht des Morgens über meinen Garten legt, wie sich langsam vor meinen noch schlafmüden Augen Sträucher, Beete, Wege formen. Das zunehmend vielstimmiger werdende Vogelkonzert, das Hereinbrechen des neuen Tages verkündet.

Ich möchte hinauslaufen, hinein in deine schirmenden Arme sinken.

Hinein in die Vielfalt deiner Farben, Formen, Wohlgerüche.

Das taunasse Grün des weichen Bodens unter meinen noch nackten Sohlen spüren, mich auf die Bank unter dem Baum mit den prallroten Früchten setzen.

Behütet und ganz bei dir, daheim in meinem Garten.

Möchte den Anblick der Unzahl von Blumen, deren verschiedenste Blüten bestaunen, Düfte atmen, frische Kräuter schneiden. Aus der noch dampfenden Erde junges Gemüse graben.

Betört dem Duft des Sommerflieders und der Holunderblüte erliegen, das süße Aroma der Erdbeere mir auf der Zunge zergehen lassen, vollreife Himbeeren frisch von der Staude naschen.

Einfach im Gras liegen und in den blauen Himmel träumen.

Den fleißigen Bienen zusehen, wie sie den süßen Nektar aus den Blütenkelchen schlürfen, wie ein Schwalbenpärchen hoch über mir mit den Wolken segelt, ein zartgelber Zitronenfalter sorglos flattert.

Beim süßen Duft der blühenden Sommerlinde mich den Erinnerungen an meine Kinder hingeben, als sie in der Wiege, aufgestellt im schützenden Schatten, ihr erstes Lächeln zeigten. Wie ich auf der Bank unter dem Lindenbaum auf den Knien der Eltern geschaukelt wurde, wie die Großmutter stundenlang das Unkraut zupfte und der Opa mit dem Gartenschlauch hantierte.

Bei Einbruch der Dämmerung möchte ich dem Klang der Serenade aus unzähligen Vogelstimmen lauschen, nebenbei dem übermütigen Tanz der Mückenschwärme meine Reverenz erweisen. Zusehen wie die wärmende Sonne mit der goldfarbenen Sichel des Mondes wechselt, in der Glitzerwelt des Himmel umspannenden Sternenmeeres den Großen Wagen entdecken. Die leuchtenden Flüge der Glühwürmchen verfolgen.

Vor deiner Pracht in Ehrfurcht mich beugen, mich verneigen vor dir und dem Schöpfer danken dafür.

© Esmeralda 2021-04-13

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