von Michael Stary
Wir trafen uns zu zweit in Salzburg. Eine Freundin und ich. “You can do it!” So der Name vom Kongress. Ob das Motto auch dem schmerzenden Weisheitszahn hilft? Wir werden sehen. Wenn Louise L. Hay zu einem kollektiven Heilfeld ruft, bin ich dabei. Als dann auch noch Dr. Bruce Lipton, nicht der vom Eistee, sondern der Neurobiologe, mitunter ein Begründer der Epigenetik, am Line-Up steht, war mir klar, dass ich da dringend hin musste. “Intelligente Zellen” war sein famoses Erstwerk, “The biology of belief” im Originaltitel. Was schon beinhaltet, dass die Gedanken ganz schön viel machen können. Bis auf DNA Ebene. Er forschte da richtig tief und wurdelte kräftig in den 60ger Jahren im Erkenntnisfeld der sogenannten führenden Wissenschaftler herum. Er wurde erst mal ausgelacht. Kennt man irgendwie, diese herablassende Haltung von denen, die sich immer im Recht glauben.
Und da waren noch Neale Donald Walsch, Vianna Stibal, David Hamilton, Dr. Uwe Albrecht, Marianne Williamson und irgendein Mantra-singender Yogi, der uns rund 500 Gäste mit “Move! Move!” dazu aufrief, kräftig das Becken zu seiner Gitarrenmusik nach vorne und hinten zu schaukeln, damit unsere ewig gestauten Energien endlich mal frei werden. Wir verklemmten Europäer aber auch. Viel im Kopf, wenig im Herz … und schon gar nicht anwesend im so wunderbaren Beckenraum. Warm wurde es da unten nach der Session. Da holte ich mir neben Wasser gleich das signierte Buch vom freundlichen Yogi in der Pause.
Als ich nach dem wiederholten Glockenaufruf wieder in den Saal komme, liegt unter meinem Sitz ein Buch. Titel: “E² – Wie Ihre Gedanken die Welt verändern. Neun Beweise zum Selbsttesten”. Muss jemand verloren haben. Ich hebe es auf, fange an, irritiert um mich zu blicken und bin ratlos, was ich mit dem Buch machen soll. Nachdem ich die Menschen um mich fragte und niemand sich dazu bekannte, setzte ich mich hin und lausche aufmerksam die Worte nach der Pause zu Beginn des zweiten Blocks. Die Menschen, unter deren Sitz ein Buch liegt, haben großes Glück heißt es. Dieses Buch kam zum richtigen Zeitpunkt zur richtigen Person. Und der Inhalt wird definitiv das Leben verändern. Jetzt konnte ich das Geschenk nehmen. Und der Abenteurer in mir wartete schon darauf, es umzusetzen. Ich liebe solche Feldversuche, die sich aus Synchronizitäten ergeben.
Die zwei Tage waren geprägt von mitreisenden Erfahrungen und Berichten. Ich verließ den Saal und die Stadt mit dem Buch, welches ich in aller Kürze aus las. Darin stehen Experimente fürs tägliche Leben, welche daran erinnern sollen, dass wir uns einem Quantenfeld der vielen Möglichkeiten bedienen, wenn wir unseren Geist dafür öffnen. Offen dafür war ich. Und als ich ein Beispiel in diesem Buch frustriert und fast erfolglos abbreche, zieht mich eine innere Stimme in ein fremdes Stiegenhaus mitten in Innsbruck. Und genau dort finde ich ganz entspannt das Ding, was ich Tage davor verkrampft suchte. Energie festzuhalten bringt nichts.
© Michael Stary 2021-11-30