Ich fürchte mich so sehr vor der Menschen Wort.
Rainer Maria Rilke
Ich fürchte mich so sehr vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus. Und
dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist der Beginn und das Ende ist dort.
Mir bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt gerade an Gott.
Ich will immer warnen und wehren. Bleibt fern. Die Dinge singen hör‘ ich so gern.
Ihr rührt sie an: Sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.
Aus: Die frühen Gedichte (Gebet der Mädchen zur Maria)
© Ulrike Puckmayr-Pfeifer 2025-05-09