Ich habe das Christkind gesehen.

Ich ging noch nicht zur Schule und der Heilige Abend war sehr nah- nur noch Stunden musste ich warten. Ich freute mich auf das Weihnachtsfest und stellte mir vor, wie beschäftigt das Christkind an diesem Abend sein musste. In meiner Fantasie spielte ich mit meinem Christkind- Bild: Es musste Licht ausstrahlen und glitzern. Es musste wissen, wo genau alle Kinder auf der Welt zu finden sind, um ihnen ihre Wünsche zu erfüllen. Hinter dem ganzen Zauber mit Weihnachtsschmuck und Kekse- Duft in der Wohnung musste wohl so etwas wie Zauberei stecken, damit das Christkind es schaffte, allen Kindern die Wünsche zu erfüllen.

Mein Vater wollte mit mir am Nachmittag eine Schlittenfahrt machen. Wir zogen uns warm an, Vater ging in den Keller, um den Schlitten zu holen und ich nutzte die Zeit, noch einen Blick durch das Schlüsselloch von der verschlossenen Schlafzimmertür zu werfen: Da sah ich es! Ich sah das Christkind, das meinen Blick bemerkte und sofort hinter dem Schrank verschwand. Ich sah noch einen Flügel und ein schönes weißglitzerndes Kleid. Ich war erstaunt und ein wärmendes Gefühl durchströmte meinen ganzen Körper. Ich war glücklich, dass sich das Christkind mir zeigte! Auch meine Eltern staunten über das, was ich erzählte und sie freuten sich mit mir.

Ab und zu denke ich noch heute daran und ich freue mich, dass meine Eltern mir „glaubten“. Immer wieder bemerke ich in verschiedenen Situationen wie wichtig unsere Vorstellungskraft sein kann. Ich habe sie später bewusst eingesetzt, indem ich mir meine Ziele genau vorstellte. Dies hatte großen Einfluss auf mein Verhalten, das die Richtung zu den Zielen- zum Beispiel bezüglich Ausbildung, aber auch in Richtung gesund werden als ich ernstlich erkrankte, förderte und mich für Heilungsunterstützung wie zum Beispiel Visualisierung des Zielzustandes: „Gesund sein“ offen sein ließ.

Ich habe als Kind das Christkind gesehen, es hat meine positive Sicht auf die Welt verstärkt.

Adele Drexler