Nein, das mache ich auf keinen Fall! Das war mein erster Gedanke, als ich Story.one fand und zugleich feststellte, dass die meisten Storys mit Bildern versehen waren. Das ist doch eine Schreibplattform und hat nichts mit Fotos zu tun!
Ich habe nÀmlich eine tief sitzende Abneigung gegen das Fotografiertwerden und generell Probleme mit Fotos von Menschen. Bei nÀherem Hinsehen stellte ich allerdings fest, dass es ja nicht unbedingt Fotos von Menschen sein mussten. Doch blieb ich, wÀhrend ich meine erste Story schrieb, innerlich noch trotzig bei dem Entschluss, meine Storys unbebildert zu lassen.
Ich wusste auch nicht, wo ich etwas halbwegs Passendes hernehmen hĂ€tte sollen. Ich selbst fotografiere sehr wenig und Ă€uĂerst schlecht, sogar mit dem Smart Phone, wo es ja wirklich einfach ist. Zudem hĂ€tte ich auch ohne fremde Hilfe kein Foto vom Smart Phone zu Story. one bringen können, denn ich bin ein technischer Totalanalphabet.
So schaute ich mich bei ein paar Plattformen fĂŒr Gratis-Fotos um, denn zum GlĂŒck wusste ich, dass es so etwas gibt. Wie es mir schlieĂlich gelang, tatsĂ€chlich das erste ausgewĂ€hlte Foto zusammen mit der Story zu veröffentlichen, ist mir heute noch rĂ€tselhaft. Es war wohl so, als wĂŒrde man in einem finsteren Zimmer eine schwarze Katze suchen und diese nach einer Sekunde fangen. Also ein Wunder!
Aber ich brauchte einige Wochen, bis ich aufhörte, mit dem âFotozwangâ innerlich zu hadern. Eine Art Zwang stellte es fĂŒr mich insofern dar, als ich bald feststellte, dass Storys ohne Fotos seltener gelesen und auch seltener âgelikedâ werden als solche mit Fotos, was den alten Spruch zu bestĂ€tigen scheint, ein Bild sage mehr als tausend Worte. TatsĂ€chlich fĂ€ngt es die Aufmerksamkeit ein, macht vielleicht neugierig auf den Inhalt oder vermittelt eine gewisse Stimmung, wenngleich manchmal kein Zusammenhang zwischen Story und Bild erkennbar ist.
Mit der Zeit gewann ich aber direkt Freude an der Suche nach einem passenden Bild. Ich fand eine Lieblings-Gratisfoto-Plattform, inzwischen habe ich einen Vorrat von mehr als tausend Fotos heruntergeladen und die Suche nach dem passenden Bild zu jeder Geschichte dauert oft ziemlich lang. Manchmal hat mich aber auch schon ein gutes Foto zu einer Story inspiriert oder dieser eine besondere Wende gegeben.
Allerdings verwende ich prinzipiell niemals Fotos von Menschen und sehr selten welche von Tieren. Ich bevorzuge eine Mischung aus Naturmotiven, vor allem Blumen, Abstraktem oder GegenstĂ€nden, und habe sehr gerne Nah- und Detailaufnahmen, die schon etwas ins Abstrakte gehen. Besonders wichtig sind mir die Farben, die durchaus krĂ€ftig und bunt sein dĂŒrfen. Man muss und will ja schlieĂlich Aufmerksamkeit erregen!
Und ich bin halt doch eine echte Wienerin. In Wien lehnt man auch immer alles Neue zuerst einmal ab und schimpft darĂŒber, dann freundet man sich damit an und schlieĂlich will man es keinesfalls mehr missen und liebt es. Darum habe ich immer ein Foto fĂŒr Story.one.
© 2022-11-30