von Erich Stöger
Gestern war. Heute ist. Morgen wird sein. Wer bestimmte, wer bestimmt und wer wird bestimmen? Ich, natürlich ich! Denn ich bin der Herr über die Zeit. Ich bin die Zeit!
Keine leichte Aufgabe für die Menschheit mich zu verstehen, oder besser, mich zu begreifen. Aber es liegt ja schlussendlich nicht an mir. Ich bin eine Aufgabe, die man schon eine Ewigkeit lang versucht zu lösen. Es ist ja schön, so in mir zu schweben, sich treiben zu lassen und sich dabei wohlfühlen. Für viele Menschen die sich mir einfach hingeben. Wenn man es kann, schön, aber vielen Menschen, ist dies nicht gegeben. Sie können den Moment, den Tag und vielleicht das ganze Leben nicht wirklich genießen. Und da gibt es natürlich auch schlimmere Gegenansichten. Nichts Schönes, sondern Sorgen, Schmerzen und andere Unannehmlichkeiten. So klein der Unterschied zwischen „guter und böser Zeit“ auch sein mag, ich bin einfach nicht verantwortlich dafür. Wenn auch mache Menschen mich dafür verantwortlich machen, aber dem ist nicht so. Aber schlussendlich ist alles eine Frage der Zeit! Und diese Zeit, das bin ich! So unsterblich ich in den Augen der Menschen bin, so machtlos bin ich gegenüber allem Geschehen auf dieser Welt. Ein „Eingreifen“ bei diesem oder jenem Geschehen ist mir nicht möglich. Vielleicht daher der Spruch: die Zeit heilt alle Wunden. So viele Menschen fragen sich, woher kommt und wohin geht die Zeit, wohin entschwindet sie? Dabei ist die Antwort so einfach. Ich, Herr über die Zeit bin immer und überall. Ich bin nicht zu fassen, ich bin durch Uhren und andere Zeitmesser in der Meinung der Menschen festgehalten, aber sie begreifen nicht, dass dies alles nur etwas vorgibt, das sie ansonst nicht fähig sind zu begreifen. Ich bin unendlich, weil ich nicht existiere. Ich bin vielmehr ein Zustand, der erfunden von der Menschheit sich irgendwann einfach manifestiert hat und so deren Erfindern bis heute ein Rätsel aufgibt, das sie nicht lösen können. Die genauesten Zeitmesser, sogenannte Atomuhren, die in Millionen von Jahren nicht eine Sekunde abweichen, bestimmen zwar einen gewissen Zeitpunkt des Daseins, aber die Erklärung meines Daseins (bin ich da?) bleibt ihnen trotzdem verborgen. Sie können meinen Ursprung nicht definieren. Um ehrlich zu sein, ich weiß ihn ja selbst nicht.
Die Zeit, also mich, gibt es nicht. Sie ist nur eine Vorgabe der Menschheit sich in gewissen Zeitabläufen zu bewegen. Nicht mehr und nicht weniger. Das, also mich, zu verstehen ist natürlich nicht einfach, weil ich ja, wie schon erwähnt, gar nicht existiere. Nun ja, die Menschheit ist intelligent, zumindest ein Teil davon. So wie es lange gedauert hat zu begreifen und schlussendlich zu akzeptieren, dass die Erde keine Scheibe ist, so kann es vielleicht auch einmal gelingen mein Rätsel zu lösen, obwohl ich momentan keinen Ansatz dazu erkennen kann. Soviel man versuchte mich zu verstehen beziehungsweise zu begreifen, es ist niemandem gelungen und es wird auch (wahrscheinlich) niemandem gelingen. Ich behaupte das, ohne Voreingenommen zu sein. Es heißt doch so schön, die Zeit wird es zeigen.
Ohne Einfluss darauf zu haben, wünsche ich der Menschheit trotz aller momentanen Problemen eine Entwicklung hin zu einer positiven Weiterentwicklung und Wohlstand. Es wäre an der Zeit!
© Erich Stöger 2025-04-14