Ich kĂĽndige den Krieg an gegen den Mond

Achoaq Cherif

von Achoaq Cherif

Story

Ruft meine Männer, ruft alle hierher

Wir stehen am Gipfel dieses Berges, der alle Sterne im Himmel zersticht

Zeigt mir alle Gewähre, zuckt alle Waffen hervor

Wir greifen heute Nacht an, wenn der Mond die Dunkelheit zerbricht

.

Kommt, meine Männer, lasst eueren Kampfschrei erklingen

Wir einigen unsere Menschenkräfte, um das Nichtmenschliche zu erzwingen

Alle Berge haben wir bestiegen, alle Meere ĂĽberquert, alle Tiere ermordet und alle Elemente bezwungen

So bleibt uns nur der Mond, der uns Nacht fĂĽr Nacht ins Gesicht lacht

Er schätzt sich für was Besseres, zu hoch für uns zu berühren,

aber wir zeigen ihm die Macht eines Mannes, der die Welt schon bestiegen

.

Seht, oh ja, er hat sich tatsächlich gezeigt

Die Angst hat ihn doch nicht hinter den Wolken verjagt

Seht wie er uns anstarrt, ohne den kleinsten Respekt

Als gehöre ihm der ganze Himmel und bald auch die Welt

Aber wir lassen ihn nicht zum höchsten Punkt gelangen, wir stehen oben und verlangen

.

Lasst uns nun schiessen und beschĂĽtzen, was doch als unser verkĂĽndet

Schiesst meine Männer, werft die Speere, lasst keine Waffe sauber oder schwerer

Er wird sich verkriechen, er wird sich verneigen, vor den Herren der Welt, ja den Menschen

.

Warum blutet er nicht, der helle Mond, warum scheint er nur heller als jemals zuvor

Was ist das für ein Wesen, das nicht spricht und jede Nacht uns bewacht, als wär es dessen Pflicht

Gebt nicht auf, meine Männer, er kann nicht siegen

Wie könnte er doch gegen den grossen Menschen gewinnen

Wir haben doch jedes Tier bezwungen, jedes Haus gebaut, jeden Stein zerstört

Wir sind es doch, vor denen wir uns am meisten fĂĽrchten,

denn der Mensch ist es, den Niemand kann besiegen

.

So lasst die Waffen fallen, meine Krieger

Das Lachen des Mondes ist viel zu hell

Er verzaubert uns zum Schlaf und macht uns so schwach wie Fliegen

Ja, dem Mond gehört vielleicht doch das gesamte Nachtleben hier

Denn tatsächlich konnten wir nie die wilden Wellen des Sees bändigen,

die trockenen WĂĽsten wieder beleben, oder Tornados verscheuchen

Wir leben, um zu bezwingen, vielleicht sind wir nur deshalb ja da

.

So schlaft meine Männer, der Mond hat gewonnen

Sein Schweigen vom Himmel, liegt zu schwer auf den Schultern

Morgen ist er fort, dieser stille Feind ohne Stimme

Morgen stehen wir auf, um die Sonne zu bezwingen

So ruht meine Männer, diese Nacht ist verloren

Morgen kĂĽndige ich den Krieg an, gegen das runde Gesicht des Tages,

die Sonne

© Achoaq Cherif 2022-05-03

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