Ich liebe dich dafür, dass du mich fühlen lässt.

Katora

von Katora

Story

Vermissen tut weh. Tut gut. Tut weh. Ich vermisse dich. Ich vermisse nicht dein Lächeln, weil ich nicht weiß, wie es aussieht. Aber ich vermisse dich trotzdem. Ich vermisse alles was ich über dich weiß, was ich glaube zu wissen und auch alles andere. Ich vermisse dich. Jetzt ist wieder Montag, aber ich bin nicht da. Ob du es bist? Ich weiß nicht einmal, ob du arbeitest oder studierst. Aber wenn … bist du heute in der Stadt gewesen. Bist du eingestiegen und hast gesehen, dass ich nicht da bin? Ich habe heute Morgen überlegt, ob es einen Grund gebe, in die Stadt zu fahren. Oder für morgen. Ich habe überlegt, was für Universitäten es in der Nähe denn gibt und ob ich dich über Instagram Accounts finden könnte. Aber was dann? Was mache ich, wenn ich dich gefunden habe, ob im Bus oder online? Was sage ich, was schreibe ich? Ich lande bei demselben Problem wie letzte Woche, wo mich meine Angst aufhält. Aber immerhin hätte ich dich da, ganz kurz.

Ich weiß nicht ganz, was es ist, was ich fühle. Kann man jemanden lieben, ohne ihn zu kennen? Gibt es ein Wort dafür? Ich fühle mich nicht gut damit, es als Schwärmerei zu betiteln. Ich weiß, dass es nicht die … ganze Liebe ist. Ich habe kein Vertrauen zu dir, aber ich würde es dir gerne schenken. Ich weiß nicht, ob du mich auffangen würdest, wenn ich mit offenen Armen auf dich zulaufe. Aber ich würde es so gerne erfahren. Es würde verdammt wehtun, wenn du mich nicht auffängst, aber ich will den Wind in den Haaren spüren. Ich will die Tränen in meinen Augen weg blinzeln, will das Kribbeln auf meiner Haut spüren. Ich will Leben spüren und mit dir, auch wenn es nur Sekunden bin, fühle ich mich so unglaublich lebendig. Ganz kurz ist alles andere weg. Es gibt nur mich, dich und Gefühle. So viele, so intensiv, so schön. Ich liebe dich dafür, dass du mich fühlen lässt.

Ich weiß noch, vor drei Wochen habe ich geträumt. Es war im Nachhinein ganz spannend, was ich mir im Traum gedacht habe. Auch wenn du nicht vorgekommen bist, habe ich mir gedacht: Nein, ich brauche hier keinen. Ich habe ja schon jemanden. Es war ein ruhiges, schönes Wissen – im Traum. Diese Nacht habe ich auch geträumt, den Mut gehabt, dich anzusprechen und auch wenn du mir kein Ja oder Nein gegeben hast, so war da die Chance, etwas zu ändern. Dich kennenzulernen. Wie ein paar Tage zuvor, wo ich geträumt habe, dich online gefunden zu haben.

Ja, ich glaube irgendetwas ist da. Ich bin nicht sicher was, aber ich liebe es.

© Katora 2022-12-26

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