von Anna Toll
Ich sitze hier und warte
ich warte, bis das wiederkommt,
was ich irgendwann
irgendwo
verloren habe
Ich schlieĂe meine Augen,
lege mein Gesicht in meine HĂ€nde
und atme langsam
tief ein
Nichts,
es ist nicht da
und dabei weiĂ ich nicht einmal,
nach was ich suche
Schnell stehe ich auf
und bewege mich unruhig durch den Raum
bis ich bemerke,
dass ich mir das nur einbilde
Mein Kopf rennt Meilen,
er ist aber kein Bumerang
und so sitze ich weiterhin
reglos auf meinem Stuhl
und warte
Ich starre in die Leere
vor mir
in mir
möchte schreien, weinen, mich wehren
Ich will weg, weit weg
von mir, von dir, von allen, von der Welt
Ich fĂŒhle mich einsam
und doch belastet mich jede Gesellschaft
wĂ€hrend ich mich davonwĂŒnsche
und doch zugleich Sehnsucht nach mir habe
Ich weiĂ,
dass es ĂŒberhaupt keinen Sinn macht
Ich weiĂ, dass alles in Ordnung ist
und doch steht meine Welt Kopf,
ich fĂŒhle mich unwohl
und kann es doch nicht erklÀren
Und so treibe ich auf meiner Insel
mitten im Nirgendwo
und warte darauf, dass mein altes Ich,
mich endlich
wieder abholen kommt
© Anna Toll 2022-07-25