Ich träume lauschend meiner Seele

Rosaria Helfer

von Rosaria Helfer

Story

Ich mag sie, ich liebe sie sogar – diese meine kleinen Impulsgeber von Zeit zu Zeit. Heute habe ich mir wieder mal ganz bewusst eine nette Karte aus dem Set “Botschaften für die Seele” von Michaela Merten gezogen. Schmunzelnd streiche ich sanft über die gezogene Karte, lass die Worte ohne großartige Interpretation der gelesenen Worte auf mich wirken und erfreue mich ganz einfach an dem schönen Hintergrundbild. Gemächlich schlürfe ich an meinem Kaffee und freue mich auf mein erholsames Wochenende.

Ich werde gefragt, was ich mir in meinen kühnsten Träumen vorstelle? Ein glucksendes Lachen kann ich mir bei dieser Frage nicht verkneifen. Ich darf mein Lächeln spüren – so schreibt mir Michaela – mein Lächeln spüren und gleichzeitig meiner Seele lauschen. Wow – also ich spüre mein Lächeln, phasenweise höre ich es sogar ;-) und dann werden meine Gesichtszüge wieder entspannt, so entspannt, dass keine klar deutbaren Gesichtszüge zu erkennen sind. Ich schaue mich sanft an, betrachte liebevoll mein Spiegelbild.

So spüre ich nun in mir nach und lausche, was meine Seele antwortet. Ich erde mich, spüre meinen Körper. Gedanken kommen, Gedanken gehen – sie sind da, das ist okay. Und doch weiß ich, dass dies nicht die universellen Antworten meiner Seele sein können. Dennoch haben sie ihre Daseinsberechtigung, ich spüre nochmals ohne große Erwartungshaltung nach und nehme ganz einfach wahr. Keine Ahnung wie viel Minuten zwischenzeitlich vergehen – Entspannung pur. Pure Wahrnehmung und fließender Atem.

Ach, ihr Lieben – wie wünsche ich Euch, dass ihr das zwischendurch auch so fühlen könnt.

In diesem Bewusstseinszustand überkommt mich plötzlich einfach nur noch pure Freude. Der ganze Stress vergessen, die vermeintlichen Verletzungen relativieren sich von selbst – denn es fällt mir wieder mal wie Schuppen von den Augen – dass dieser mein Lebensweg mein Lehrpfad sein darf. Ich fühle mich soeben meiner inneren Ausgeglichenheit sehr nah. Dankbarkeit überkommt mich.

Wie Detox scheint diese kleine Entspannungseinheit für mich zu sein und ich sende in Gedanken meine guten Wünsche an alle raus, einfach so, weil ich Freude daran habe. Einfach so, ohne lange herumzugrübeln, wer mein Ego angeblich angerempelt hat. Sorgenvolle und problematische Zuschreibungen, die ich für Personen, die in meiner Gegenwart wirken, lasse ich einfach los. Ich bürde mir diesen Konkurrenzkampf nicht mehr auf – weil ich verstanden habe – mein Ego kann nicht mit liebevollem Abstand, die angespannten Situationen und Gegebenheiten im Alltag reflektieren.

Hmmm mein letzter Schluck Kaffee – ich atme nochmals befreit aus und freue mich darauf, wie sich mein sogenanntes Umfeld wandeln darf, weil ich mich selbst wandeln durfte.

Dankbar und demĂĽtig habe ich meiner Seele gelauscht.

Photo by Christian Holzknecht

© Rosaria Helfer 2021-07-03