IKEA – Kreislauf des Lebens

Lyrix

von Lyrix

Story

Jenny hat eine Schraube locker. Bei Patrick fehlt eine. Steve fällt zusammen. Was die 3 Namen gemeinsam haben? Es sind Möbelstücke. Doch wir wissen aus der Werbung → ein Möbelstück ist mehr als ein Möbelstück. Also gibt IKEA seinen Kreationen Namen. Meine Wohnung ist neu, das Budget klein, und IKEA günstig. Ab geht’s in den Dschungel des Einrichtungskaufs! Der Dschungel offenbart sich als straff organisiertes Möbelgeschäft. Die Gänge und Wege verwinkelt. Wahrscheinlich wurden ganze Armeen an Verkaufs-Strategen angeheuert welche den Weg durch das Angebot so gestalten, das man auch wirklich ABSOLUT alles gesehen hat. Ich versuche mich zu orientieren. Links von mir sind ein Haufen Pflanzen. Guter Orientierungspunkt. Der Spruch das Leben sei ein Kreislauf, trifft auf IKEA perfekt zu; denn man landet irgendwie immer beim Orientierungspunkt → ist im Kreis gelaufen ohne zu finden wonach man eigentlich sucht. Nun stimme ich Buddha zu: “Leben ist Leid!”. Zum Glück wird das des Lebens Pein durch die leckeren Hot-Dogs versüßt, die es bei IKEA um einen Euro gibt. Nun denn; es vergeht eine gefühlte Ewigkeit und ich habe John und Steven – so heißen die Kästen die ich brauche – an der Kasse bezahlt um nun alles heimzuschleppen. Glücklicherweise gibt es Freunde. Mike und Stefan – in diesem Fall sind es Menschen – helfen die Billig-Kästen in den IKEA-Bus zu schleppen. Wir betreten den Bus. Im Gegensatz zur Hinfahrt, die zum Kauf einladet, kostet die Rückfahrt bares Geld. Nun gut… Investiere ich die 1,80 €; schließlich kann ich meine Namenhabenden Möbel schwer nach-Hause schleppen. Dummerweise war das nicht alles, wofür ich mein Geld an IKEA gegen Gegenleistung gespendet habe. Ein Philipp, eine Steffi – beides Pflanzen – kamen auch in meinen Besitz, nachdem ich sie auf der Suche nach einem Gregor zum x-ten Mal umkreist hatte. Ich kämpfe mich mit den sperrigen Möbel nun durch den Bus; ganz hinten möchte ich sitzen, um niemandem im Weg zu stehen. Das Resümee eines IKEA-Shoppingerlebnisses: Ich bekam alle Möbel welche gebraucht zwar zu einem regelrechten Spottpreis, doch ich hab dabei soviel Nerven verloren, dass ich wahrscheinlich 27 Minuten meiner Lebenszeit eingebüßt habe (Zeit ist Geld?). Dafür kann ich meine bleibende Lebzeit mit meinen neuen Mitbewohnern Jenny und Patrick verbringen. Sind zwar stumme Möbel – doch Möbel sind mehr als Möbel. Ich hoffe der IKEA-Wahnsinn bleibt mit bis auf weiteres ersparrt – trozt günstiger HotDogs. Mal sehen, ob es die 27 Minuten Lebenszeit wert war…

© Lyrix 2021-08-31