von So_Yellow_
Ganz ehrlich? Ich fühl mich gerade so, als würde ich in der Luft hängen. Mit einer Hand an einem Apfelbaum oder so und die Füße baumeln in der Luft. Wenn ich loslasse, könnte ich auf dem Rasen landen und mich mit einer Judorolle lässig abfangen (wenn ich denn eine Judorolle könnte). Ich könnte aber auch in der Astschere landen, die leider etwas ungünstig liegt. Oder mit der Stirn am selbstgeschnitzten Schubkarrengriff aufschlagen (gut, dass ich ihn vorher abgeschliffen habe!). So fühlt sich das gerade an. Das In-Der-Luft-Hängen. Wieso? Weil viel passiert ist in den letzten Monaten. Viel Gutes. Viel Lehrreiches. Aber auch Dinge, die ich einfach aus meinen Gedanken streichen will. Wie das halt so ist. Ich möchte jetzt wieder ein bisschen hier sein, um darüber zu schreiben. Ich muss Euch sagen: ich bin kein „Networker“ und es kann sein, dass ich morgen schon wieder weg bin. Weil das Leben einfach unstet ist. Oder eher: weil mein Kopf unstet ist. Nehmt es mir nicht krumm, im echten Leben bin ich auch so und meine Freunde wissen, dass ich ihnen eventuell am Geburtstag schreibe oder etwas schicke und dann wieder erst Weihnachten zwei Jahre später und sie sich in der Zwischenzeit mit WhattsApp begnügen müssen. Das Gute: meine Freunde sind da wie ich. Keiner nimmt keinem was krumm, weil wir ja doch an uns denken. Und darum sind diese Freundschaften allesamt tief und verbunden. Wenn ich den Geburtstag vergesse, heißt das nicht, dass ich meine Freunde vergesse. Nein. Es ist eher so, dass ich eine einzelgängerische Einzelgängerin bin, für die Zeitabstände keine Bedeutung haben. Minuten werden zu Tagen und zu Wochen und dann zu einem: „Oh verdammt. Wie die Zeit vergeht.“
Ich hänge also in der Luft. Nicht ganz, eine Hand ist ja noch am Ast und solange die Kraft da ist, halte ich mich fest und baumele ein bisschen mit den Beinen und überlege, ob ich statt einer Judorolle nicht einfach etwas anderes anwenden kann, um weich zu landen. Und wenn meine Kraft noch länger hält, erzähle ich Euch, was für Ideen mir da kamen. In den letzten Wochen und Monaten. Da hinten: Beim Apfelbaum.
© So_Yellow_ 2021-01-08