Inger

Julia S.

von Julia S.

Story

“Ich handle entweder übereilt und in der Inspiration hastig oder nach langem Überlegen- und ängstlich. Das Ergebnis ist dann häufig schwächer und kann misslingen. Das Ergebnis kann die Zerstörung des ganzen Werks sein.” (Edvard Munch)

Die starke Präsenz einer jungen Frau. Die Schwester des Malers. Man übersieht das Unfertige. Das Skizzenhafte. Man sieht nur sie.

Inger Munch.

Prägend.

Die Dunkelheit im Bild.

1868. Inger kam auf die Welt, ihre Mutter starb. Tuberkulose. Wenige Jahre später starb ihre ältere Schwester,Sophie. Ihr Bruder,Edvard, war durchgehend von Krankheiten und Schwäche geplagt. Ihre Schwester, Laura, litt an Depressionen. Ihr Vater flüchtete, nach dem Tod seiner Frau, in die puritanische Religiosität. Finanziell stand es schlecht. Es waren dunkle Zeiten.

Prägend.

Die Dunkelheit im Bild.

Hintergrund. Vergangenheit.

Hervor tritt Inger. 16 Jahre alt. Hoffnungsvoll. Feierlich gekleidet in ihrem schwarzen Konfirmationskleid. Ihre langen, braunen Haare fallen auf ihre Schultern. Sie trägt einen Seitenscheitel. Im Haar ein schwarzer Haarreifen. Passend. Edel. Der Stoff des Kleides glänzt. In feiner Spitze enden die Ärmel in der Mitte des Unterarms. Die Knöpfe sind klein, sodass man sie kaum sieht. In der Mitte des rot bestickten Kragens trägt sie eine Brosche. Stilvoll. Schlicht.

Die Dunkelheit im Bild umgibt sie, doch sie ist nicht die Dunkelheit.

Ingers Blick. Ein Blick voll Akzeptanz, Würde und Stolz.

“Ich werde lebendige Menschen malen, die atmen und fühlen und leiden und lieben. ” (Edvard Munch)

Inger.

Inger Munch in schwarz.

© Julia S. 2021-10-14

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