Inkontinenz Now!

Beat

von Beat

Story

Da war’s schon wieder! Aber ich muss ja gar nicht auf’s WC!

In den spannendsten Momenten des Fernsehens – plötzlich eine Werbeunterbrechung für Heilbehelfe für Betroffene zu diesem Thema. Führt das Ansehen eines Films zu einer bestimmten Sendezeit automatisch dazu, einer bestimmten Zielgruppe zugeordnet werden zu können? Woher nehmen die Werbetreibenden sich das Recht, mich fälschlicherweise für inkontinent zu halten? Und das ist nur ein Beispiel von vielen!

Ganz egal, wo und wann Mann (Frau) sich in den Medien bewegt, immer ist die Konfrontation mit Werbung da: „Geiz ist Geil“ (da kenn‘ ich ganz andere Auslöser), „Schrei vor Glück“ (war noch nie meine Reaktion auf einen Schuhkauf), „Es gibt immer was zu tun“ (wie anstrengend, wo bleibt das Wochenende?), „Wenn er’s nur aushält, der ..“ (hoffentlich halt‘ ich das aus), Karawanen an Einkaufswütigen in Richtung des unmöglichen Möbelhauses oder des Schuhgeschäfts mit vorgeblich humanistischem Flair haben mich auch nie hinter dem Ofen hervor gelockt!

Und Mia? Die immer irgendwie versucht, mit aufreizenden Bewegungen die einfachst gestrickten Zeitgenossen für Möbel zu begeistern, die man sowieso nicht lang haben will? Ich bin definitiv nicht prüde, aber bei Möbeln brauche ich keine neckischen, kurzen Röckchen mit ebensolchen Bewegungen! Das geht besser zur Animation archaischer Triebe!

Zum Erkenntniss – Gewinn bitte bei Mia unbedingt einmal den Ton abdrehen und Sinn erfassend die Körpersprache beobachten – wie primitiv!

Wahrscheinlich bin ich anders. Noch nie habe ich irgendein Produkt gekauft, für das exzessive Werbung gemacht wurde. Ganz im Gegenteil: wenn etwas massiv beworben wird, kaufe ich es ganz absichtlich nicht!

Glaubt noch irgendjemand, dass die permanente Unterbrechung unseres Lebens und Zerhäckselung unserer Aufmerksamkeit durch Werbeeinschaltungen auf Handys, Tablets, PC, TV, Streaming-Diensten.. die Menschen zum Geld ausgeben verleitet?

Ist den Menschen die ungeteilte, uns von diesem Universum nur EIN EINZIGES Mal zur Verfügung gestellte Lebenszeit, mittlerweile so wenig wert, dass wir einen großen Teil nur mehr mit deren weg-klicken verbringen müssen?

Kann es eine Lösung sein, vollkommen unsinniges Zeugs zu „Googeln“, nur um die Werbeindustrie auf eine falsche Fährte zu locken?

Oder als weitere Methode, permanent Handys und Tablets mit ArbeitskollegInnen, FreundInnen und BekanntInnen zu tauschen, um sowohl die eigenen Neigungen als auch die Locations zu verschleiern?

Wer macht mit?

Bisher hat man auf dem Totenbett immer bereut, zu viel gearbeitet zu haben und zu wenig Zeit mit jenen Menschen zugebracht zu haben, die einem aufrichtig gewogen waren.

Wird man in Zukunft bereuen, zu viel Zeit mit dem weg klicken von Werbung oder Zustimmungen zu Cookies verbracht zu haben?

JÄMMERLICH!

© Beat 2021-11-01