von Aroundtheworld
½ Stunde dauerte die Fahrt von Fuerteventura nach Lanzarote mit extremem Seegang. Unser Plan sah vor, die erste Nacht auf einem Campingplatz zu verbringen. Dieser war jedoch nicht ausgeschildert und wir hatten noch kein Smartphone. Wir machten uns auf in Richtung Strand, da der Campingplatz irgendwo am Meer liegen sollte. Wir kamen vorbei an Strandbuchten, die bereits für die Hotelgäste mit Sonnenschirmen und Liegen vorbereitet waren. Als wir eine leere Bucht entdeckten, entschlossen wir uns kurzerhand, unser Zelt hier aufzuschlagen.
Das Zelt war neu, dennoch ging es im Dunklen recht fix, bis wir uns hinlegen konnten. Kurz darauf schlich ein betrunkener Mann um unser Zelt und klopfte. Zu unserem Glück verfügte unser Zelt über einen versteckten Eingang, so dass er wieder abzog. Das Rauschen der Wellen, die kurz vor unserem Zelt brachen, machten die erste Nacht einmalig.
Am nächsten Morgen holten wir unseren Mietwagen und machten uns auf zu den Playas de papagoya – den Papageien-Stränden. Die natürlichen Sandbuchten sind noch unberührt vom Tourismus, keine Hotels und Hochhäuser. Obwohl es schon gegen 11 Uhr war, waren kaum Touristen dort und es herrschte eine so idyllische Atmosphäre, dass wir kurz den Eindruck gewinnen konnten, allein auf einer Trauminsel zu sein.
Schweren Herzens kehrten wir diesem Traum den Rücken und machten uns auf den Weg zu den Montanas del Fuego, den Feuerbergen. Auf dem Weg entdeckten wir eine Kameltour. Man konnte hier in Körben links oder rechts vom Kamel sitzen und so einige Zeit über die Insel geschaukelt werden. Da unsere Zeit begrenzt war, schauten wir uns die Kamele nur an.
Der Nationalpark Timanfaya darf nicht mit dem eigenen Auto befahren werden. Reisebusse stehen am Eingang bereit, die die vielen Touristen durch die Feuerberge mit einem Guide fährt. Verschiedene Aktionen und Sehenswürdigkeiten gehörten zur Tour. Beispielsweise wurden Löcher in die Lava gebohrt. Hier wird eine Schüssel Wasser hineingekippt, die kurz darauf als Dampf wieder hinausschießt. Es soll damit verdeutlicht werden, wie heiß es unter der Oberfläche ist. Hin und wieder sieht man aber ohne menschliches Zutun Dampf aufsteigen. Als etwas ganz Besonderes wurde uns der Ofen des Nationalparks angepriesen, der jedoch bei genauerer Betrachtung nur ein Loch im Boden mit einem Grillrost ist.
Unser Weg führte uns weiter zum Jameos del Agua. Ein einzigartiger Ort, geschaffen von César Manrique. Durch grüne Farngewächse mit einer Vielzahl von Sinnvögeln betritt man ein Paradies aus weiß, arzur, grün und schwarz. Ein einzigartiger Konzertsaal verbirgt sich in den Höhlen, sowie ein Pool, der die Farben des Atlantiks widerspiegelt. Beeindruckend sind auch die Albinokrebse (Mundiopsis Polimorpha), die sich hier besonders wohl fühlen.
Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
© Aroundtheworld 2021-03-14