von Gabriele Leeb
Es war wieder einmal an der Zeit, sich mit meinem haarigen Problem, da unten, zu befassen. Der Wildwuchs war schon gar zu stark.
Doch wie sollte ich es anlegen? Eine breite oder schmale Landebahn? Einen Irokesenschnitt, vielleicht in Herzform oder sternenförmig? Färben soll ja ebenfalls in Mode sein. Einen Streifen in grün, wie ein englischer Rasen oder blau, wie ein schmales Flüsschen? Manche tragen es auf Bienenart, gelb und schwarze Streifen . Womöglich in Form eines Pfeiles, damit Mann den richtigen auch Weg findet?
Meine Schwester hat immer Brazilian Waxing im Institut. Alles ab, ganz glatt. Was mir gar nicht liegt. Bin ich doch eine erwachsene Frau und kein kleines Mädchen. Viele Männer lieben es, was ich nicht nachvollziehen kann. Der einzige Grund dafür den ich noch akzeptiere, ist wenn Mann dich küsst da unten und den Mund voll Haare hat oder danach einen Spitzbart trägt. Vielleicht doch wieder nur mit dem Rasierapparat acht Millimeter lang? Oder einfach nur mit der Schere kürzen? Wen sollte ich da um Rat fragen?
Ich war abermals vollkommen unentschlossen. Um die Bikinizone rum, links und rechts ab, sonst nichts? Leider bekomme ich danach immer roten Ausschlag, was höllisch brennt. Außerdem trage ich nie einen Bikini.
Kurz entschlossen nehme ich dann doch wieder die Schere in die Hand und kürze nur dort, wo sie, die Haare, zu viel überstehen. Sieht zwar wie ein schwarz-weiß-grauer Pudel aus, aber passt. So hatte ich das Problem erneut beim Schopfe oder besser gesagt, beim Schöpfchen, gepackt.
Und wenn’s dann wieder einmal zur Sache geht, dann sage ich nur: “ Pass auf, mein Schatz, und krieg den Mund nur nicht zu voll! ”
Anmerkung: Keine Panik. Das Foto ist von meinem Kopf.
© Gabriele Leeb 2021-11-10