8 Tage waren wir auf Ischia, aber die Insel klein ist, so war es trotz Thermalbadens auch möglich, uns einiges anzuschauen.
Wir wohnten an der Nordküste in Lacco Ameno. Das Wahrzeichen dieser Stadt ist “il Fungo”, der Pilz, ein Tuffsteinfelsen, der vor langer Zeit bei einem Ausbruch vom Monte Epomea herabgestürzt ist. Lacco Ameno war eine Stadt, die beim großen Erdbeben 1883 vollständig zerstört und dann wieder aufgebaut wurde. Durch die Therme Regina Isabella ist sie heute ein berühmter Kurort.
Nicht weit davon entfernt ist der Paradiesgarten La Mortella, den der Komponist William Walton und seine Frau zwischen 1956 und 1983 anlegen ließen. Aus einer Steinhalde, mit Trachytfelsbrocken bedeckt, entstand ein Garten in harmonischer Formen- und Farbenpracht. Auf der ehemals steinigen Fläche gedeihen über 200 seltene mediterrane und tropische Pflanzen und Bäume, aufgelockert von drei Springbrunnen, mehreren Seerosenteichen mit blauen Seerosen und einem Fischteich. Auf einem Lawafelsen ist eine Grabpyramide von Sir Walton. Steile Treppenpfade durch den Wald führen zum Aussichtsturm. In dem Garten gibt es auch musikalische Konzerte.
An der WestkĂĽste liegt die Hafenstadt Forio, die eine sehr schöne Innenstadt und 17 Kirchen hat. Die Wallfahrtskirche Madonna di Soccorso ist erbaut auf einem Landvorsprung. Im Inneren sind auf den Pfeilerkapitellen Modelle von Segelbooten aufgestellt – Votivgaben fĂĽr Rettung aus Seenot. Besonders schön ist es dort bei Sonnenuntergang. Wahrzeichen fĂĽr Forio ist ein imposanter zinnenbekrönter Rundturm, erbaut als Schutz fĂĽr Pirateneinfälle, später war es ein Kerker, heute ein Museum.
Südlich von Forio liegt der berühmte Citara-Strand, 2 km lang und 30 m breit. Ein Teil gehört zu den Poseidongärten. Hier schaffte man aus einer wilden Felswüste dank der Heilkraft der legendären Citara-Quelle ein wahres Paradies. Zwischen der langgestreckten Tuffsteinfelswand und dem Sandstrand zieht sich in bunter Blumenpracht eine märchenhafte Terrassenanlage hin. 17 Thermalfreibecken mit unterschiedlichen Temperaturen und 3 Hallenbäder liegen am Grünareal , umgeben von Palmen, Oliven, Kiefern, Kakteen, Oleandern Agaven, blühenden Sträuchern und Blumen.
Natürlich bestiegen wir auch den in der Mitte der Insel liegenden 789 m hohen Monte Epomeo. Zuerst ging der Weg durch einen Kastanienwald, dann kommt man in die karge Felslandschaft. Man sieht die Verwerfungen und Brüche in den grünen Tuffsteinschichten, die sich über den noch nicht zur Ruhe gekommenen Magmaherd wölben. Auf dem Gipfel wurde im 15. Jh. die Einsiedelei San Nocolo gegründet. Die Wohnzellen sind in den Fels hineinmodelliert. Die Mönche lebten hier bis ins 18. Jh., heute ist hier ein Restaurant. Die Aussicht über die gesamte Insel ist wunderbar.
Am Marontistrand im Süden gibt wird durch zerklüftets Tuffgestein begrenzt. Hier gibt es auch Fumarolen, heiße Dämpfe aus Erdspalten. Eier kann man im heißen Sand garen.
© Adelinde Barilich 2021-07-04