Jahresrückblick

Max@Mustermann

von Max@Mustermann

Story

Bis gerade eben jetzt hatte ich noch nie das Bedürfnis einen Jahresrückblick zu schreiben. Keine Sorge, ich werde nicht über belanglose Einzelereignisse berichten, die nächstes Jahr schon niemanden mehr interessieren. Eigentlich schreibe ich nur, damit ich meine Eindrücke und Gedanken zu Papier und damit ordnen kann. Auch irgendwie ein anachronistischer Ausdruck, fällt mir gerade auf. Was habe ich heuer erlebt? Die Aufklärung ist auch in der sogenannten westlichen Welt weiter in Gefahr, mehr als noch vor 10, 20 oder 30 Jahren. Immer mehr Menschen werden Querdenker, Wutbürger oder glauben, dass sie Experten in allen möglichen Wissenschaften sind. Österreich hat bekanntlich 8 Millionen Fußballtrainer. Das ist auch nicht weiter schlimm. Wenn es, wie bei Corona, auf einmal ebenso viele Virologen und Pandemiemediziner gibt, wird es jedoch gefährlich. Für immer mehr Menschen geht es gar nicht mehr darum, was wahr ist, sondern nur mehr darum, dass die da oben ohnehin nicht vertrauenswürdig sind, uns anlügen, und so weiter und so fort. Vieles ist jedoch hausgemacht und könnte durch klare Ansagen entschärft werden. Warum kann man den Menschen nicht reinen Wein einschenken und sagen, dass es eine Pflichtimpfung geben wird, genauso wie bei den Pocken im letzten Jahrhundert. Das Risiko einer ernsthaften Erkrankung durch die Impfung ist statistisch gesehen einfach vernachlässigbar. Auch ich bin gegen die Pocken ohne und die Masern mit Einwilligung meiner Eltern geimpft worden. Und das war gut so. Laut Schätzungen der UNICEF wurden durch die Masernimpfungen allein im Zeitraum von 2000 bis 2018 weltweit über 23 MILLIONEN Kinderleben gerettet. Im Laufe des 20. Jahrhunderts starben in etwa 300 – 400 MILLIONEN Menschen an den Pocken. Seit 1979 gelten sie als ausgerottet. Das interessiert aber offensichtlich keinen. Warum wird das nicht öffentlich angesprochen? Genau, weil die Mehrheit der Bevölkerung gegen eine Pflichtimpfung ist. Gestern fragte der ZIB 2-Moderator den Wissenschaftssprecher des ORF mit besorgter Miene, dass es doch beunruhigend sei, denn was hat es mit dem Tod eines 91jährigen Schweizers auf sich, der Tage nach einer Impfung gestorben ist. Ein österreichischer Kabarettist hat vor ein paar Jahren einmal gesagt, dass es immer schwieriger würde, Kabarett zu machen, da die Realität mit Satire kaum noch abzuarbeiten sei. Das Schweizierische Heilmittelinstitut Swissmedic hätte Entwarnung gegeben, da der Patient an den Folgen einiger schwerer Vorerkrankungen gestorben sei. Warum, frage ich mich, schafft es diese Meldung in die Hauptnachrichten? Denn außer, dass hier wieder Zündstoff für die Impfgegner, besser gesagt die Seuchenbefürworter geliefert wird, hat die Öffentlichkeit überhaupt keinen Erkenntnisgewinn. Eine Sache schon: Menschen sterben mit 91 Jahren am Leben. Das, so zumindest meine Wahrnehmung, ist aber auch nicht mehr normal, sondern berichtenswert.

© Max@Mustermann 2020-12-31

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