Jet Boat Fahrt durch Neuseelands Canyons

SteffiW

von SteffiW

Story

Queenstown, Neuseeland: Auf unserer Rundreise über die Südinsel machen wir Halt im Zentrum für Abenteuertourismus und Extremsport. Hierher kommen Jung und Alt, die den ultimativen Kick suchen.Rafting, Fallschirmspringen, Bungee Jumping – alles ist hier möglich. Eigentlich bin ich nicht auf diese Art von Action aus, doch irgendwie kann man sich diesem geballten Angebot von Abenteueraktivitäten nicht entziehen. Als wir die Stadt nach zwei Tagen wieder verlassen, passieren wir die Basis der Jet Boat Fahrten und meine Reisebegleiterin Margret und ich entschließen uns spontan, daran teilzunehmen. Solch eine Bootsfahrt wird nicht so nervenaufreibend sein. Wir melden uns an und haben Glück, dass wir direkt mit der nächsten Tour starten können.

Zuerst erhalten wir eine Einweisung und werden anschließend mit Rettungswesten ausgestattet. Danach dürfen wir in das feuerrote, schnittige Jet Boat einsteigen. Als wir nebeneinander in der letzten Reihe Platz nehmen und ich die Haltegriffe vor uns sehe, ahne ich nicht, wie sehr ich diese brauchen werde.

Nachdem alle zehn Passagiere eingestiegen sind, legen wir ab und eine rasante Wildwasserfahrt durch Canyons und über Stromschnellen auf dem Shotover River beginnt. Das wendige Boot mit hunderten PS schießt mit rund 90 km/h über flaches Gewässer, so dass der Bug manchmal keinen Kontakt zum Wasser mehr hat. Ich klammere mich am Haltegriff fest. Mit Ansage macht unser Fahrer eine 360 Grad Drehung. Ich halte die Luft an und klammere mich stärker an den Griff. Ich hätte weniger zum Frühstück essen sollen. Dann setzen wir die rasante Fahrt fort. Zeit Angst zu haben, habe ich nicht, denn wir fahren in einen schmalen Canyon hinein. Die Felswände an beiden Seiten sind steil und hoch. Mit hohem Tempo steuert der Bootsführer haarscharf an den Felsen vorbei. Das Adrenalin schießt durch meinen Körper bis in die Haarspitzen. Ich kann nicht mehr atmen. Es fühlt sich an, als ob ein schwerer Felsbrocken meinen Brustkorb zusammendrückt.

Nach ungefähr 25 Minuten Hochgeschwindigkeitstour, bei der man kaum zum Durchatmen kam, kehren wir zur Basis zurück. Ich bin immer noch vollgepumpt mit Adrenalin und gehe langsam auf wackeligen Beinen zum Auto. Diese Tour hat mich derart begeistert, dass ich mir vorstellen kann, beim nächsten Besuch in Neuseeland etwas anderes auszuprobieren…

© SteffiW 2021-01-31

Hashtags