von NAVID
Meine Eröterung, oder welch Parallele, es macht mich sprachlos, ich bin leider nicht so bibelfest und den Koran kann ich nur von Erzählungen übernehmen, wenn mir wer Information geben kann, bitte gerne als Feedback oder in den Kommentaren!!
In der Erzählung Gen4, 1-16 nahm Gott das Opfer von Kain nicht an. KAIN (Opfer, Bauer, zornig) erschlug seinen Bruder ABEL (Hirte).
Gezeichnet und verflucht vom Blut seines Bruders lebte Kein rast- und ruhelos weiter.
Als Mohammad und Navid draußen beim Brunnen waren und das Unglück geschah, fragte ihre Mutter ebenfalls:“ Mohammad, was ist geschehen? Was hast du getan? Hörst und fühlst du nicht, was du getan hast? Du hast deinen Bruder fast getötet! Ein Fluch, so entsetzlich, wie bei Kain und Abel,…
Damals ahnte noch niemand, dass es den jüngeren Bruder David treffen sollte:
„Als heimatloser Flüchtling musst du umherirren und schaust zornig auf deinen Boden, und der Boden wird dir keinen Ertrag liefern!“
Ich, Navid wurde der heimatlose Flüchtling, und das Verhältnis zum Bruder sollte sehr schwierig bleiben. In Afghanistan wird man sehr schnell erwachsen, und ich musste mit nicht einmal sechzehn Jahren von zu Hause weg und bekam eine Anstellung bei der afghanischen Armee, als Hilfsarbeiter.
Das bedeutete, ich wurde als Maler und Mechaniker angelernt. Eine Lehre wie in Europa gibt es in Afghanistan nicht; wenn man GLÜCK hat, kann man als Tagelöhner arbeiten.
Viele Wochen nach dem Vorfall am Brunnen kam ich genesen nach Hause, meine Familie kostete es viele Entbehrungen und auch finanziell war es nicht einfach zu bewältigen, in den Krankenhäusern werden keine Pflege, kein Essen und keine Medikamente kostenlos zur Verfügung gestellt, jemand von der Familie muss das übernehmen, Gott sei Dank waren meine beiden Schwestern Ä R ZT innen, welch schweres Wort, für einen Nicht-Muttersprachler in deutscher Sprache.
Das ist auch heute noch so – alles muß selber bezahlt oder geleistet werden in bar!
Navid, es tut mir sehr leid, was du erleben musstest. Du sprichst oft von deinen Kopfschmerzen, wir finden keine Hilfe, keine Erleichterungen. Aber du beteuerst mir immer:“ Wenn ich nur wissen könnte, was mir die Zukunft bringt, wenn ich endlich arbeiten dürfte, dann wären meine schlaflosen, quälenden Nächte vorbei und das Erlebte kann sowieso niemand ungeschehen machen.“
Wie sagst du immer:
“ Wir leben nicht in Afghanistan, wir überleben irgendwie!
In Afghanistan bist du sofort, an einem Tag, t o t, aber in Österreich stirbst du auf Raten.
In Europa habe ich gelernt was, LEBEN bedeutet, aber auch was WARTEN AUF ETWAS bedeutet.
Aber ich bin sehr dankbar, zu erkennen, was Leben bedeuten kann, richtig
L E B E N.
Das hat mich Europa und mein Ankommen in Tirol gelehrt.
Vielen Dank an viele Menschen in TIROL.“
© NAVID 2020-04-19