Kaiserliches Verhalten

Sternenkind

von Sternenkind

Story

Irmgard meine ehemalige Chefin, sie leitet zusammen mit ihrem Mann und der ganzen Familie viele Cafes. Sie ist eine eingefleischte Sportlerin und versuchte auf uns 500 Mitarbeiter diese Begeisterung zu teilen und so machten wir bei der Veranstaltung, den Lauf durch die Prateralle mit. Das Laufen ist nicht meines aber dafür das Walken.

Wir waren ein Team von vier Frauen, zogen unsere T -shirts mit dem Aufdruck „Ausgezogen“ an und wie kann es anders sein, einen Bild von einem Apfelstrudel an. Es war eine wundervolle Stimmung, wir bekamen so was wie einen Chip, und ein Bändchen. Um uns von unnötigen Ballast zu erleichtern, gaben wir unsere Handys und Geldbröseln, Anna unserer Bürodame, die sie während des Laufes sicher verwahrte.

Nachdem der Sohn bei Rapid spielte und das noch immer tut, war ich als Nanny quasi täglich am Fußballplatz. Zu der Zeit fand das Training beim Happel Stadium im Prater statt. So konnte ich mich für den Walk vorbereiten. Ich liebe die Prater-Alle und den Duft der Natur. Es ist eine angenehme Stimmung, viele Leute unternehmen eine Tour mit dem Rad oder mit dem Pferd.

Je länger man Richtung Lusthäuschen zusteuert, desto ruhiger wird es und idyllischer. Der Anblick des Gebäudes lässt mein Herz höher schlagen. Die Romantik und Liebe zum Detail nimmt mich ein. Ich schwelge dahin.

Saß wirklich der Kaiser am Nebentisch! Da hab, ich innerlich lachen müssen, weil es einfach so perfekt zur Location und der romantischen Stimmung passte.

Er saß mit seiner Frau da und sie plauderten. Hin und wieder blickte ich verstohlen hin und schmunzelte. „Wir sind Kaiser“ ist wirklich sehr gelungene satirische TV-Sendung, die ich als Nanny mit den drei Jungs gerne anschauten.

Zurück zum Wettbewerb. Wir walkten und waren vorne dabei. Die Vorbereitungen gingen mir durch den Kopf und auch der Kaiser. Wenn das nicht ein gutes Omen für eine Apfelstrudelshowbäckerin aus Schönbrunn war?

Da passierte es. Eine Teilnehmerin stolperte und fuhr mit ihrem Gesicht auf den Asphalt. Da wir alle rasch in Bewegung waren, knallte sie richtig hart. Auf steirisch:“Sie is vui einiradiert!“

Massen liefen vorbei, wir sofort zur Dame, ihre Gruppe lief einfach weiter. Sie lag benommen da und ihr Kopf blutete. „Ruf schnell die Rettung“, keiner hatte ein Handy. Haben Sie ein Handy, hallo Stop wir haben eine Verletzte,riefen wir der vorbeilaufenden Masse zu. Die Leute sahen stur nach vorne und blieben nicht stehen.

Endlich blieb jemand stehen und informierte die Rettung, es waren e Rettungswägen an der Alle postiert. Wir gaben der Dame etwas zu trinken und ich hockte mich zu ihr.

Wir verloren sehr viel Zeit, aber das war uns egal das Wohl unserer Mitstreiterin war uns wichtiger! Die Rettung kam, versorgte sie, sie hatte sehr starke Kopfschmerzen und es sah nach einer Platzwunde aus. Wir walkten etwas verärgert weiter und wurden im Stadium als Sieger empfangen und bekamen eine Medaille umgehängt. Für unsere Chefin und unsere Kollegen waren wir die wahren Sieger!

© Sternenkind 2020-04-04

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